Fußball-Bezirksliga: – Nein, an Schiedsrichter Ardian Bräutigam wollte Trainer Klaus Gallmann die überraschende 0:1-Niederlage des FC Erzingen gegen den FC Schönau nicht festmachen. Obwohl er dazu allen Grund gehabt hätte. Schließlich hatte der Unparteiische dem Erzinger Nico Ködel gleich zwei Mal die Anerkennung eines vermeintlich regulären Tores verweigert.

Es wäre das 1:0 für die Gastgeber gewesen, als Bräutigam in der 36. Minute ein Foulspiel von Vassilios Dimitriadis im Torraum gegen FCS-Schlussmann Philipp Georg gesehen hatte.
Dass aber im Luftduell zwischen dem Torwart und dem Erzinger auch noch Abwehrspieler Laurens Diemer und eben dieser seinen eigenen Torwart blockiert hatte, war Bräutigam aus seiner Sichtposition zum Erzinger Leidwesen entgangen.
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Beim zweiten Treffer noch Nico Ködel – es wäre nach dem Schönauer Treffer (60.) durch Jakob Gritsch der Ausgleichgewesen – war die Entscheidung knapper, aber auch nicht lupenrein. Philipp Georg hatte in der 77. Minute einen Freistoß von Felix Uhl nach vorn abprallen lassen.
Ködel tauchte direkt vor im auf, staubte den Ball ins Netz ab. Hier entschied Bräutigam auf eine Abseitsposition Ködels, obwohl dieser beim Ausführen des Freistoßes maximal auf gleicher Höher mit den Abwehrspielern war.
Über diese Szenen wollte Klaus Gallmann gar nicht mehr groß reden. Zu sehr hatte er sich über en wenig inspirierten Auftritt seiner Mannschaft geärgert: „Ich muss für diese Niederlage die Verantwortung übernehmen“, so Gallmann, der in der Karwoche noch im Urlaub weilte: „Ich habe die Mannschaft falsch eingestellt. In der Defensive ging es ja noch, aber in der Offensive kam gar nichts.“ Dass Shaban Limani und Bruno Golic fehlten, ließ er nicht gelten: „Die Jungs, die gespielt haben, haben den Anspruch in die Landesliga aufsteigen zu wollen.“
Von diesen Ambitionen sieht Gallmann seine Elf nach zwei Niederlagen in Folge weit entfernt: „Wir müssen nun schauen, dass wir den zweiten Platz verteidigen“, blickt er mit ernster Miene ins Steinatal.
Konkurrent SG Mettingen/Krenkingen hatte zumindest am Karsamstag gleich gezogen, ist nun ernsthafter Rivale. Über den um sechs Punkte enteilten FC Zell redet Gallmann schon nicht mehr: „Im Wiesental können sie damit beginnen, die Meister-Shirts zu bedrucken.“
Aus diesen Worten klang viel Frustration heraus – und tiefe Enttäuschung: „Ich hatte keinerlei Zweifel daran, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen“, so Gallmann, der ernsthaft befürchtet, dass seine Elf erneut in eine Krisenphase stürzen könnte. Schon im Herbst leistete sich der FC Erzingen drei Niederlagen in Folge.
Sein Heim-Comeback nach über drei Jahren erlebte Erzingens Torwart Stefan Hauser: „Ich gehe regelmäßig ins Training und stelle mich jetzt zur Verfügung, so lange Loris Bendel verletzt ist“, hofft der 41-Jährige, dass der etatmäßige Schlussmann des FC Erzingen bald wieder einsatzfähig ist. An der Niederlage trug Hauser keine Schuld, betonte Klaus Gallmann: „Stefan hat uns in zwei, drei Situationen im Spiel gehalten.“
Weitaus besser war die Stimmung beim FC Schönau: „Dass unsere Auswärtsserie ausgerechnet hier endet, damit hätte ich nicht gerechnet“; gab Trainer Christian Lais offen zu: „Vor allem, wenn ich sehe, wer bei uns nicht spielen konnte.“ Sein Co-Trainer Ismail Demirci saß angeschlagen auf der Bank, weitere Akteure weilten im Urlaub und fürs Auswärtsspiel am Ostermontag beim FC Schlüchttal drohen auch noch Johannes Walleser und Yannik Lais, beide gingen verletzt vom Feld, auszufallen.
Besonders geherzt wurde nach dem Schlusspfiff nicht nur Schlussmann Philipp Georg, sondern auch Siegtorschütze Jakob Gritsch. Dass er mit seinem Tor im Titelrennen für eine erste Entscheidung zu Gunsten des Wiesental-Rivalen FC Zell gesorgt hatte, wollte der 27-Jährige so nicht stehen lassen: „Sie müssen ja auch noch zu uns“, lachte er vielsagend: „Aber ein Rähmle für diesen Sieg dürfen sie gern nach Schönau schicken.“
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