Gabriel, der SV 08 Laufenburg II steht auf dem vorletzten Platz, braucht jeden Punkt – und dann verliert ihr in den letzten Sekunden beim VfR Bad Bellingen dieses wichtige Spiel?

Das ist höchst unglücklich gelaufen. Kurz zuvor vergebe erst ich ein Riesending und dann lege ich für Lamin Kanteh auf. Da müssen wir das 2:1 machen. Im Gegenzug kassieren wir dann das zweite Gegentor. Damit war es gelaufen.

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Und jetzt?

Jetzt gewinnen wir eben die letzten zwei Spiele und dann könnte es durchaus noch für uns reichen.

Ernsthaft? Sechs Punkte gegen den FC Schönau und in Tiengen, beim Meister?

Die Schönauer haben es uns doch vorgemacht. Und vielleicht spielen die Tiengener am letzten Spieltag nicht mehr auf 100 Prozent. Außerdem haben wir in der Rückrunde nicht nur einmal bewiesen, dass wir eigentlich jeden Gegner besiegen können. Für mich sind sechs Punkte durchaus realistisch.

Gabriel Dittmar trifft per Kopf Video: Scheibengruber, Matthias

Beim Stichwort 100 Prozent dürften Sie in Ihrem Team an erster Stelle stehen?

So sehe ich das jetzt nicht. Aber es hat schon was. Wenn ich Sport mache, will ich gewinnen. Damit das klappt, haue ich alles raus und bin heiß. Das erwarte ich dann auch von meinen Mitspielern und versuche sie mitzureißen. Dabei kann ich – das gebe ich zu – auch manchmal etwas überdrehen. Aber das ist nun mal meine Art zu spielen. Ich finde, eine Mannschaft braucht einen Spieler, der voran geht und sie führt.

Gabriel Dittmar (29) wohnt wieder „zu Hause“ in Rhina, wo er auch aufgewachsen ist. Der selbstständige Einzelhändler mit ...
Gabriel Dittmar (29) wohnt wieder „zu Hause“ in Rhina, wo er auch aufgewachsen ist. Der selbstständige Einzelhändler mit Geschäft in Bad Säckingen kam erst mit elf Jahren zum Fußball, hatte zuvor geturnt und Tischtennis gespielt. Seitdem ist Dittmar dem SV 08 Laufenburg treu. Sport bestimmt seine Freizeit. Im Winter ist Snowboard angesagt, im Sommer das Bike (gru) | Bild: Scheibengruber, Matthias

Kein Risiko, dass mal einer der Jungs sagt, dass „der Dittmar nervt“?

Ich glaube nicht. Wenn ich mal nicht spielen kann, höre ich meist genau das Gegenteil. Sie sagen, ich hätte auf dem Platz gefehlt.

Ihr habt erst 30 Punkte. Wo sehen Sie im Rückblick die extremsten Beispiele für verpasste Siege?

Da fallen mir spontan einige Spiele ein. In Schliengen, in Jestetten, gegen die SG FC Wehr/Brennet. Wir haben einfach zu oft die Punkte liegen lassen.

Gabriel Dittmar trifft gegen den SV Buch Video: Scheibengruber, Matthias

Dabei gab es immer wieder Verstärkungen von „oben“ aus der 1. Mannschaft?

Das ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits ist es toll, weil uns diese Spieler oft weiterhelfen mit ihren Leistungen. Aber andererseits kann sich die Mannschaft so einfach nicht einspielen. Das ist eben das Los einer „Zweiten“.

Stört das nicht den Teamgeist, wenn ein Spieler der „Zweiten“ wegen Leihgaben von „oben“ plötzlich auf der Bank sitzt?

Gar nicht. Man kennt die Jungs ja. Und wenn wirklich mal jemand unzufrieden ist, haben wir es noch immer geschafft, das mit dem Trainer und der Mannschaft aufzufangen. Schließlich ist in einer Mannschaft jeder Spieler wichtig, auch die Nummer 15 oder 17.

Gabriel Dittmar trifft per Strafstoß Video: Monika Scheibengruber

In den letzten beiden Spielen gilt es also für euch. Sie strahlen viel Optimismus aus. Aber was, wenn es nicht klappt?

Daran denke ich gar nicht. Wir haben zehn Jahre daraufhin gearbeitet, in die Bezirksliga zu kommen – und wollen jetzt auch bleiben. Und klappt es tatsächlich nicht, geht es auch weiter.

Fragen: Matthias Scheibengruber