Fußball-Landesliga: – Turbulente Tage liegen hinter dem FC Erzingen. Nachdem der personelle Aderlass im Kader immer größere Umfänge angenommen hat und neue Spieler nur für die Bezirksliga zugesagt haben, zog der Vorstand des Vereins die Reißleine: „Wir haben uns entschlossen, freiwillig aus der Landesliga abzusteigen – unabhängig, wie die Relegation des FV Herbolzheim ausgeht“, bestätigt Sportchef Felix Uhl die Entscheidung, die eine weitere Personalie ausgelöst hat.

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In Kenntnis des beschlossenen Abstiegs machen die im Dezember als Nachfolger von Klaus Gallmann und Michael Jauch verpflichteten Trainer Michele Masi und Co-Trainer Björn Winter einen Rückzieher: „Der freiwillige Abstieg des FC Erzingen aus der Landesliga könnte dafür entscheidend sein, dass der SV Jestetten in die Kreisliga A muss“, so Masi: „Das kann ich nach zehn Jahren als Trainer dort, mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.“

„Keine Entscheidung gegen FC Erzingen“

Masi ist wichtig zu betonen, dass es keine Entscheidung gegen den FC Erzingen gewesen sei. Mit dem Verein bei dem er als Aktive „einige Jahre und tolle Zeiten“ erlebt habe, verbinde ihn vieles. Dass somit auch Björn Winter, zuletzt Co-Trainer von Georg Isele bei der SG Mettingen/Krenkingen, nicht kommt, bestätigt Uhl: „Björn wäre nur mit Michele gemeinsam bei uns tätig gewesen.“

Sportchef Felix Uhl vom FC Erzingen: „Für die Entscheidung von Michele Masi bringen wir durchaus Verständnis auf.“
Sportchef Felix Uhl vom FC Erzingen: „Für die Entscheidung von Michele Masi bringen wir durchaus Verständnis auf.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Mit neuen Spielern ist Uhl in Verhandlung und guter Dinge nach dem Beschluss des freiwilligen Abstiegs: „Sie kommen, wenn wir in der Bezirksliga spielen. Für Landesliga ist ihnen der Aufwand zu hoch. Kämen sie nicht, hätten wir nur eine Mannschaft stellen können.“ Uhl rechnet zur neuen Saison mit einem Kader von 20 Spielern.

Neun Abgänge stehen bereits fest

Die Abgänge von Angelo Armenio, Sebastian Schmidt (beide SV 08 Laufenburg), Dominik Flum, Lukasz Wojtyna (beide FC Geißlingen), Nico Ködel (FC Schlüchttal), Deniz Ortancioglu (FC Tiengen 08), Florian Isele, Shaban Limani, Luis Weber (alle unbekannt) könnten personell kompensiert werden. Aufhören werden nicht nur die reaktivierten Julian Göbel und Fabian Binzer, sondern auch Vassilios Dimitriadis.

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Wer den FC Erzingen künftig trainiert, sei noch offen, so Uhl: „Wir suchen nach einer guten und nachhaltigen Lösung, sind auch hier in Gesprächen.“ Er könne sich aber vorstellen, dass vorerst eine interne Option gezogen wird.

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Dass der FC Erzingen derzeit turbulente Zeiten erlebe, bestätigt auch Stefan Hauser, der als 2. Vorsitzender agiert: „Es war phasenweise sehr zermürbend. Aber wir mussten auch Entscheidungen treffen, um nach vorn schauen zu können.“ Im Zuge der schwierigen Personalsituation habe auch er sich hin und wieder auf die Bank gesetzt, so der frühere Torwart: „Der Kader war ohnehin nicht üppig und dann waren im Winter die Abgänge von Christian Mulc, Hasan Faslak und Loris Bendel nur schwer zu kompensieren.“

FC Hochrhein muss in die Kreisliga A

Der Beschluss des FC Erzingen, aus eigenen Stücken freiwillig auf seinen Platz in der Landesliga zu verzichten, hat erste Auswirkungen auf den Bezirk Hochrhein. So ist der Abstieg des FC Hochrhein, Vorletzter der Bezirksliga, besiegelt. Ein Effekt, der allerdings auch eingetreten wäre, wenn der FV Herbolzheim oder der VfB Waldshut in der Relegation scheitern. Für den Bezirksliga-Vierzehnten SV Jestetten bleibt noch die Hoffnung, dass sich die Waldshuter ihren Vorsprung durch den 1:0-Sieg im Hinspiel im Rückspiel beim FC Emmendingen verteidigen.

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Für die A-Kreisligisten FC Grießen und Bosporus FC Friedlingen bedeutet die Erzinger Entscheidung, dass der Sieger ihrer Relegation nun den Ligaverbleib sicher hat, wenn sich auch der VfB Waldshut durchsetzen sollte. Wenn nicht, steigen beide Clubs ab.

Chance für Landesligist SV Endingen

Unverhofft eröffnet sich zudem Landesligist SV Endingen die Chance zum Ligaverbleib, allerdings nur im Fall eines Erfolgs des FV Herbolzheim gegen den Lahrer SC und den SC Konstanz-Wollmatingen.