Fußball-Bezirksliga: – Der FC Rot-Weiß Weilheim hat zwar noch nicht den entscheidenden Schritt zum Ligaverbleib gemacht, aber mit dem Heimsieg im „Duell am Strich“ doch einen großen und wichtigen: „Dieser Sieg war eine Pflichtaufgabe für uns – und meine Jungs haben das gut gelöst“, freute sich Trainer Oliver Neff nach dem 3:1-Erfolg gegen den enttäuschenden FC Wallbach.

Dessen Trainer Dirk Tegethoff war erstmal bedient: „Ich bin enttäuscht, dass wir in unserer Situation einen derart blutleeren Auftritt hinlegen.“
Mit dem Anpfiff des umsichtigen, aber in den persönlichen Strafen eher zurückhaltend agierenden Schiedsrichters Stefan Mera-Linz (Schopfheim) übernahm die Hausherren das Kommando. Trotz des Ausfalls mehrerer Stammspieler und der kurzfristigen Absage des erkrankten Axel Wilms – für ihn rückte Routinier Alexander Rindt in die Start-Elf – ließ der FC RW Weilheim keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Punkte auf dem Nägeleberg bleiben sollten.
Dieses Ziel zu erreichen, machten ihnen die Wallbacher allerdings auch sehr leicht. In der Offensive fanden die Gäste über nahezu die komplette Spielzeit kaum statt. Bis zur Pause hatte Weilheims Schlussmann Matthias Kaiser zwei Mal reagieren müssen.

Beim Distanzschuss (17.) von Ivan Nikitin und bei einem etwas zu überraschend angesetzten Rückpass (26.) von Spielführer Patrick Merz.
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Erheblich mehr Beschäftigung hatte Ramon Winkler, der mehrfach von seinen Vorderleuten allein gelassen wurde. Glück hatte er bei einem Kopfball von Aaron Zimmermann, der nach einer Ecke frei vor dem Tor stand.

Allein gegen Benjamin Streuff musste Winkler drei Mal seine Klasse unter Beweis stellen. Machtlos war er hingegen beim Schuss von Alexander Baumgartner aus spitzem Winkel, doch der Ball prallte von der Lattenunterkante auf die Torlinie und dann zurück ins Spielfeld.
Bei dieser Chancenfülle war der Führungstreffer eine Frage der Zeit, doch die Weilheimer strapazierten die Nerven der Zuschauer und von Trainer Oliver Neff ordentlich.

Bis der Ball nach 33 Minuten endlich im Tor lag, versuchten sich erst Streuff, dann Florin Hiss und schließlich der Sportchef persönlich.
Mit diesem minimalen Vorsprung und der Erkenntnis, jederzeit die Chance aufs zweite Tor zu bekommen, gingen die Weilheimer zuversichtlich in die zweite Hälfte. Die war keine 90 Sekunden alt, als Alexander Baumgartner doch noch seinen ersten Saisontreffer bejubeln durfte. Nach einem Flankenlauf von Aaron Zimmermann stand er frei und richtig – 2:0.
Die Gastgeber bestimmten weiterhin das Tempo, übertrafen sich aber im Auslassen von Chancen oder im vertändeln guter Ansätze. Der FC Wallbach schaffte es kaum, einen Entlastungsangriff zu lancieren. Stürmer Christian Albiez war vorn allein auf weiter Flur.

Für Dirk Tegehoff war der Abend eine einzige Enttäuschung. „Wir haben uns in den letzten drei Spielen die Chance erarbeitet, dass wir hier beim direkten Konkurrenten mit einem Sieg die Abstiegsplätze verlassen können – und dann muss ich so einen liederlichen Auftritt erleben“, schimpfte er: „Da hat nichts zusammengepasst. Für so ein Spiel gibt es keine Schublade.“
Den Deckel machte nach 72 Minuten Aaron Zimmermann mit dem schönsten Treffer des Abends aufs Spiel. Julian Emmerich spielte einen langen Diagonalpass übers Mittelfeld zu Alexander Baumgartner. Der legte auf Michael Emmerich ab und dessen Flanke wurde von Zimmermann eiskalt zum 3:0 verwertet.
Kurz danach verabschiedete sich der reaktivierte Simon Wunderle nach einem Foul an Streuff mit seiner zweiten Gelben Karte (77.) und fällt somit fürs Heimspiel gegen Tabellenführer FC Zell aus. Fünf Minuten später gelang Ivan Nikitin die Korrektur des für den FC Wallbach ohnehin schmeichelhaften Ergebnisses.
Für Oliver Neff bot der zweite Rückrundensieg die Gelegenheit, erstmal durchzuatmen. Aus den letzten vier Spielen wurden acht Punkte eingefahren, was im Abstiegskampf aber erst die halbe Miete sein dürfte: „Wir sind noch lange nicht durch“, blickte er auf die Tabelle, die nun fünf Punkte Vorsprung auf den FC Wallbach für seine Elf ausweist: „Zuversichtlich stimmt mich die Tatsache, dass wir fünf unserer letzten acht Spiele zu Hause austragen können.“
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