Fußball-Bezirksliga Für die herbe Niederlage – es war die dritte in Serie – hatte Branimir Sarenac eine schlichte Erklärung: „Meine Mannschaft war nicht anwesend. Sie hatte offensichtlich keine Lust zu spielen“, schimpfte der Trainer des SV Blau-Weiß Murg nach dem 0:5 beim FC Schlüchttal. Seine Elf war mit 23 Punkten als Achtplatzierter aus der Winterpause gekommen. Nun steht sie mit der gleichen Punktzahl auf Rang elf.
Nur zwei Zähler weniger hat der FC Schlüchttal, bei dem den Verantwortlichen die Steine reihenweise vom Herzen purzelten. Neun Spiele in Folge hatte das Team von Trainer Michael Gallmann nicht mehr gewonnen und gerade einmal zwei Punkte seit dem 4:1 gegen den FC Schönau am 12. Oktober geholt: „Dieser Sieg ist Balsam auf unsere Seelen“, freute sich der Trainer aber nicht nur über die drei Punkte, sondern auch über die Null, die erst zum zweiten Mal in dieser Saison stand.

Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Die Frohnatur aus dem Schlüchttal hatte nach den Ergebnissen der vergangenen Monate nicht mehr oft einen Grund zum Lachen: „Das schlägt schon aufs Gemüt, wenn du so lange sieglos bleibst“, gab Gallmann einen Einblick ins Seelenleben eines Bezirksliga-Trainers: „Es war im Training zu spüren, dass die Stimmung nicht die Beste ist.“
Die Passivität der Gäste spielte dem FC Schlüchttal auf dem Weg der Besserung in die Karten: „Wir müssten schon viel früher in Führung gehen“, sah Gallmann schon im ersten Abschnitt die Vorteile bei seiner Mannschaft: „Unter anderem traf der fleißige Marvin Kalt nur die Latte.“
So dauerte es bis kurz vor dem Pausenpfiff, dass der heimische Anhang erlöst wurde: „Das haben wir lang geübt“, verriet Gallmann, dass der Eckball von Nico Reichardt auf den kurzen Pfosten zu Pius Blatter einstudiert war: „Umso schöner, wenn das dann auch zum Erfolg führt.“
Nach dem Seitenwechsel stellte Reichardt mit einem Doppelschlag die Weichen. Erst nahm er einen Steilpass von Marvin Kalt mit, erhöhte auf 2:0. Und vier Minuten später leistete sich Kevin Lajthia einen Schubser gegen Jannik Kalt, dem Michael Gallmann eine „seit Wochen beständige Leistung“ attestierte: „Man kann ihn pfeifen, muss aber nicht“, meinte der FCS-Trainer zum Strafstoß, den Reichardt mit seinem 17. Saisontreffer verwandelte.
In der Folge krönte Linus Dörflinger seinen Auftritt mit dem 4:0 und den Schlusspunkt setzten die beiden Einwechselspieler: Nico Möller legte für Benedikt Moser zum 5:0 auf.
Während für Michael Gallmann mit Blick auf die Heimspiele gegen den SV Jestetten und den FC Hochrhein sowie den Auftritt beim VfB Waldshut nun die Devise „weitermachen“ gilt, überlegt Branimir Sarenac einen Umschwung: „Vielleicht sollten wir den Ball im Training einmal weglassen“, schnaubte er: „Oder ich wechsele meinen Co-Trainer Bayram Cerimi ein.“
Allein am Ausfall von Manuele Laisa (Rot-Sperre), Jason Cermi (krank) und Elvis Gojak (Beruf) wollte er die Vorstellung seiner Elf nicht festmachen: „Wir kriegen die Tore viel zu einfach. Das ist Fußball wie auf dem Bolzplatz, was wir spielen.“

Aber es sei auch kein Wunder, sagt er vor dem anstehenden Heimspiel gegen den punktgleichen Tabellennachbarn SV Herten: „Es scheint nicht möglich zu sein, dass wir mal über längere Zeit hinweg mit der gleichen Abwehr spielen. Unsere Viererkette kann sich gar nicht einspielen.“
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