Luan Abazi, wie sehr hängt das 1:2 aus dem Derby bei der SG Mettingen/Krenkingen noch in Ihren Klamotten?

Abazi: Es ist zwiespältig. Einerseits hat die SG Mettingen/Krenkingen verdient gewonnen und war das eine Tor besser. Andererseits habe ich mir jetzt mehrfach die SÜDKURIER-Videos vom Spiel angeschaut und immer noch nicht verstanden, weshalb es für die Tätlichkeit gegen Linus Dörflinger nicht „Rot“ und beim Luftduell gegen Pius Blatter keinen Elfmeter gab. Wenn wir über eine Halbzeit in Überzahl spielen, läuft das Spiel garantiert anders.

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Wie angefressen war die Stimmung?

Abazi: Nach dem Schlusspfiff wird natürlich noch viel diskutiert. Wir saßen noch lang im Untermettinger Sportheim. Obwohl während der 90 Minuten schon mal – im Rahmen natürlich – die Fetzen fliegen, verstehen wir Spieler uns alle ganz gut. Wir kennen uns aus der gemeinsamen Zeit in der Jugend. Was für mich aber kein Grund wäre, über den Berg zu wechseln (lacht).

Luan Abazi blockt Freistoß Video: Scheibengruber, Matthias

Luan ist das albanische Wort für Löwe. Sie wirken im Spiel oft auch mal bissig.

Abazi: Das hat mein Papa Xhevat nach dem Derby anders gesehen. Der meinte ernsthaft, dass ich in den Zweikämpfen die albanischen Gene vermissen ließ.

Luan Abazi (22) vom FC Schlüchttal hat mit Fußball in seiner Heimatgemeinde bei den Bambini des FC Birkendorf begonnen. Er spielte dann ...
Luan Abazi (22) vom FC Schlüchttal hat mit Fußball in seiner Heimatgemeinde bei den Bambini des FC Birkendorf begonnen. Er spielte dann ab den D-Junioren bei der SG Steina-Schlüchttal. Während der närrischen Tage ist Luan Abazi als aktives Mitglied der Rombachwiibli unterwegs. Ein großes Hobby des Studenten (in Biberach/Riss eingeschrieben) ist das Reisen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Hat er denn Ahnung vom Fußball?

Abazi: Aber hallo. Er war über viele Jahre mein Jugendtrainer und weiß genau, was ich kann und was nicht. Er ist mein größter Kritiker und ich weiß, dass er mich absolut ehrlich beurteilt. Wir zwei ticken auf einer Wellenlänge.

Luan Abazi im Interview Video: Scheibengruber, Matthias

Auf das 4:1 gegen den FC Schönau am 12. Oktober folgten nun acht Spiele ohne einen Sieg. Wie geht‘s weiter mit der Fahrstuhl-Elf aus dem Schlüchttal.

Abazi: Also die Sache mit dem Fahrstuhl wollen wir jetzt mal endgültig abhaken. In den nächsten vier Wochen gilt es für uns, alles rauszuhauen. Nach Heimspielen gegen Blau-Weiß Murg, SV Jestetten und FC Hochrhein treten wir beim VfB Waldshut an. Nach diesen vier Spielen wissen wir, wohin die Reise geht. Und ganz ehrlich: Ich habe keine Lust, dauernd zu schauen, ob der VfR Bad Bellingen absteigt oder nicht. Die Punkte zum Ligaverbleib wollen wir selbst holen. Am Samstag geht‘s los.

Luan Abazi beim Freistoß Video: Monika Scheibengruber

Klingt ja doch wie ein kämpferischer Löwe. Woher kommt die Zuversicht?

Abazi: Unser Selbstvertrauen könnte natürlich etwas besser sein und der Kader etwas größer. Aber wir sind ein tolles Team, haben in Christoph Baschnagel und Tobias Eichhorn zwei super Neuzugänge bekommen. Wir schaffen das auf jeden Fall – so einfach ist das.

Fragen: Matthias Scheibengruber