Fußball-Bezirksliga: – Mit einer eindrucksvollen Leistung, der nötigen Portion Glück und einem Toni Santoro, der wie schon in der vergangenen Saison gegen den SV Herten von der Mittellinie ins Tor traf, meldete sich die SG FC Wehr/Brennet im Abstiegskampf zurück. Das auch in der Höhe nicht unverdiente 4:1 gegen den VfB Waldshut sorgte bei den Hausherren für große Zuversicht, was den restlichen Abstiegskampf angeht: „Der Sieg war bitter nötig. Ich sage immer, wenn alles passt – auch personell – können wir gegen jeden Gegner bestehen“, so Trainer Urs Keser.
Tristesse herrschte hingegen beim Gast nach einer Pleite, die deutlicher nicht ausfallen und termintechnisch nicht schlechter passen konnte: „Da scheint es mental um einige Spieler im Moment nicht gut zu stehen“, zog Trainer Danijel Kovacevic sein Fazit: „Die Niederlage geht absolut in Ordnung. Sie haben einfach viel mehr gekämpft als wir.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Doch nicht nur Urs Keser wusste, dass der Faden des Sieges erstmals hauchdünn gewesen ist. Die Waldshuter kamen gut ins Spiel, übernahmen die Initiative und schienen nach neun Minuten schon am ersten Etappenziel.
Tobias Ramsteiner hatte sich gegen Marjan Jelec ein reichlich überflüssiges Foul im Strafraum geleistet. Schiedsrichter Luigi Satriano musste nicht lang überlegen, bis er auf den Elfmeterpunkt zeigte.
Torjäger Nexhdet Gusturanaj legte sich den Ball zum 15. Mal in dieser Spielzeit auf den Punkt. 13 Mal hatte er sicher verwandelt, nur in den Spielen gegen seinen früheren Club FC Tiengen 08 versagten ihm sowohl im Hin- als auch im Rückspiel die Nerven. Locker lief er an, kam in Rückenlage. Der Ball stieg und stieg, landete erst auf dem Schwimmbad-Parkplatz wieder auf dem Boden.

Dieser Fehlschuss war schon fast spielentscheidend, denn die Gastgeber schöpften daraus neue Energie und die Waldshuter schienen fortan an ihren Stärken zu Zweifeln. Dazu kamen wolkenbruchartige Regenfälle, die so manche Aktion zur Rutschpartie machten.
Als kurz danach Marjan Jelec mit einem seiner gefürchteten Freistöße in Pascal Lindenmann seinen Meister fand, nahm das Unheil seinen Lauf. Die SG FC Wehr/Brennet erhöhte die Schlagzahl und hatte das bessere Ende für sich. Marco Hanser schickte Valentino Colella. Gegen dessen „Pfund“ zum 1:0 (28.) war Cihan Celyan machtlos.
Jetzt lief der Ball für die Gastgeber, auch wenn Marjan Jelec mit seinem Distanzschuss (31.) erneut an Lindenmann scheiterte.
In der Folge wären noch mehr Treffer möglich gewesen, doch Cihan Ceylan verhinderte mit einem Reflex ein zweites Tor für Colella. Beim Kopfball von Leon Dombrowski stand Max Le richtig und kratzte den Ball von der Linie.
Sieben Minuten später fiel Toni Santoro die Kugel im Mittelkreis vor für Füße. Und wie vor Jahresfrist gegen den SV Herten – dieses Mal aber aufs Süd-Tor – schlenzte der Stürmer den Ball über eine Distanz von gut 45 Metern über alle Spieler hinweg zum 2:0 (38.) ins Waldshuter Tor.
Erst kurz vor dem Seitenwechsel meldeten sich auch die Gäste mit einer guten Möglichkeit zurück. Bis dahin hatten sie den Ball gefällig laufen lassen, doch was aufs Tor kam, wurde Beute von Pascal Lindenmann. So auch der Schuss von Nehdet Gusturanaj, der den Wehrer Schlussmann erneut zu einer Glanzparade nötigte.
Im Gegenzug machten die Hausherren allerdings den „Sack zu“, auch wenn Trainer Urs Keser der 3:0-Pausenführung nicht wirklich traute: „Da haben wir in dieser Saison schon genügend schlechte Erfahrungen gemacht.“ Der zuvor für den verletzten Marco Götz eingewechselte Steven Bertolotti wurde von Toni Santoro gut ins Szene gesetzt und ließ sich die Chance zum 3:0 (45.) nicht entgehen.
Nexhdet Gusturanaj verletzt sich am Knie
Die Pause nutzte Danijel Kovacevic, seine Elf neu zu sortieren und aufzubauen: „Ich habe ihnen gesagt, dass es solche Tage gibt.“ Tatsächlich berappelten sich die Waldshut etwas, drängten aufs Anschlusstor. Das gelang unter Mithilfe von Leon Dombrowski, der seinen eigenen Schlussmann überwand, als er die scharfe Hereingabe von Marjan Jelec klären wollte.
Die SG FC Wehr/Brennet verstärkte indessen ihre Defensivarbeit, ließ nur noch wenig zu: „Wir haben unsere Führung gut verteidigt und nicht mehr viel zugelassen.“ Ein Umstand, der Nexhdet Gusturanaj zu einer Überreaktion verleitete: „In seinem Ärger hat er gegen die Blechbox hinter dem Tor getreten und sich dabei am Knie verletzt“, hofft Kovacevic, dass sein Top-Stürmer dennoch fürs Pokalfinale am Donnerstag fit ist: „Dort werden wir anders auftreten. Der Pokal ist etwas ganz anderes. Aber der FC Tiengen 08, der eine super Saison spielt, ist klarer Favorit.“
Die SG FC Wehr/Brennet legte in der Schlussphase sogar noch das 4:1 nach: „Wir hatten alles nach vorn verlagert und sind in einen Konter gelaufen“, beschreibt der Waldshuter Trainer den Schlusspunkt unter die dritte Niederlage in der Rückrunde: „Positiv ist nur, dass wir auf dem zweiten Platz bleiben. Umso ärgerlicher ist es, welch großen Schritt wir mit einem Sieg in Richtung Relegation hätten machen können.“
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