Fußball-Bezirksliga: – Einen ungemein wichtigen Sieg im Abstiegskampf fuhr die Reserve der Null-Achter ein: „Das war ein Big Point, aber letztlich hätte uns ein Sieg vor Wochenfrist in Jestetten mehr gebracht“, blickt Trainer Thomas Scherzinger nach dem überraschenden 5:3 gegen den Tabellenzweiten VfB Waldshut realistisch auf die Tabelle, die seine Elf immer noch auf dem vorletzten Platz ausweist: „Aber wir haben wieder Anschluss und sollten jetzt eine Serie starten.“
Eine Serie beendet haben hingegen die Waldshuter. Nach fünf Auswärtssiegen in Serie ging die Elf von Trainer Danijel Kovacevic erstmals seit dem 1:7 in Tiengen im September wieder einmal als Verlierer vom Platz: „Und das völlig zu recht. Heute war die komplette Elf neben den Schuhen – das habe ich schon beim Einlaufen gespürt.“
Fußball-Bezirksliga in Zahlen
Der SV 08 Laufenburg II hat sich die Punkte nicht gestohlen, aber durchaus davon profitiert, dass die „Erste“ aus ihrem Kader zwei entscheidende Spieler abstellte.
Der zweifache Torschütze Ibrahima Camara und der im Mittelfeld mit klugen Pässen auffallende Klaudio Lipovsky machten für Scherzinger den Unterschied: „Die beiden haben mich positiv überrascht, denn ich kannte sie eigentlich gar nicht. Es ist ja nicht so, dass es grundsätzlich immer passt, wenn Spieler aus dem Landesliga-Kader zu uns kommen.“
Schon vor dem Führungstreffer durch Camara deuteten die Null-Achter an, dass sie sich dem Favoriten nicht ergeben wollen. Valmir Gashi rettete einen Schuss (6.) von Lamin Kanteh für seinen bereits geschlagenen Schlussmann Beytullah Köroglu. Kurz danach köpfelte Kanteh den Ball nach einer Flanke von Tobias Lerch an die Latte. Mehr Glück hatte dann Camara mit seinem Abschluss nach einer Flanke von Lipovsky.

Für den Ausgleich sorgte dann Nexhdet Gusturanaj vom Elfmeterpunkt, nachdem Camara dem im Strafraum stehenden Erdal Kizilay unsanft in den Rücken lief.
Der Ärger der Null-Achter über diesen etwas „harten“ Pfiff legte sich schon zehn Minuten später.

Da nämlich war Schiedsrichter Antonio Paolucci davon überzeugt, dass Valmir Gashi den Schuss von Lamin Kanteh hinter der Linie geklärt hat: „Wie er dieses Tor geben kann, ist mir ein Rätsel“, sagte Kovacevic und Gashi war überzeugt davon, den Ball vor der Linie erwischt zu haben.
Allerdings, das betonte der Waldshuter Trainer, sei dieser Treffer nicht entscheidend für die Niederlage gewesen.
Die Gäste kamen kurz danach sogar wieder zum Ausgleich. Erneut stand Nexhdet Gusturanaj allein am Elfmeterpunkt.

Dieses Mal war der Torjäger selbst – von Torwart Ludwig Jehle – gefoult worden. Erneut traf Gusturanaj, Jehle war dieses Mal in der richtigen Ecke, hatte aber keine Chance gegen den stramm geschlossenen Ball.
Nach der Pause und einem Wolkenbruch verloren die Null-Achter zwar kurz den Faden, doch spätestens nach dem 3:2 durch Tobias Lerch, der nach einer Ecke aus kurzer Distanz den Ball ins Netz schob und dem kurz danach folgenden 4:2 durch Camara war das Spiel gelaufen.
Selbst der Anschlusstreffer durch Luka Bartolovic weckte die Lebensgeister der Gäste nicht mehr. „Bei uns stimmte die Körprersprache nicht“, monierte Danijel Kovacevic, der bis Saisonende nicht nur auf seinen aus beruflichen Gründen pausierenden Bruder Stjepan verzichten muss: „Bei seinem Kurzeinsatz im Derby gegen den FC Tiengen 08 hat sich David Duvnjak bedauerlicherweise erneut die Kreuzbänder am gleichen Knie gerissen.“
Angesichts der Leistung beim Aufsteiger schaut Kovacevic mit Sorge auf die kommenden Aufgaben: „Wir hatten nach dem Derbysieg eine sehr gute Ausgangslage, um Platz zwei zu festigen. Jetzt sind wir nur noch drei Punkte voraus. Und wenn wir so gegen den SV Herten auftreten, haben wir keine Chance.“
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