Wenige Tage vor dem Start ins Fußballjahr 2024 haben wir uns mit den Trainern der vom Abstieg bedrohten Clubs der Bezirksliga Hochrhein über die Strategie für die ausstehenden Spiele unterhalten. Wie die SG Mettingen/Krenkingen – mit 18 Punkten auf dem vermeintlich sicherten Platz elf – ein entspanntes Frühjahr erleben möchte, erklärt uns der seit vergangenen Sommer dort tätige Trainer Philip Brandl (37) aus Hohentengen.
Philip, es wird Frühling. Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – aber in der Ferne drohen auch euch ein paar dunkle Wolken. Könnte der Abstieg am Ende der Saison bittere Realität werden?
Auf gar keinen Fall. Wir lassen uns zwar von der Tabelle mit 18 Punkten nicht blenden, aber ich bin davon überzeugt, dass wir eine bessere Rückrunde spielen werden.
Wie soll der Ligaverbleib konkret gelingen?
Natürlich mit einem guten Start. Da haben wir das Derby gegen den FC Schlüchttal vor der Brust und nach dem Hinspiel noch etwas gut zu machen. Ich möchte dieses Spiel jetzt nicht zu hoch hängen. Es geht da nicht um Alles oder Nichts. Aber wir wissen, dass ein Derbysieg sicher einen sehr positiven Effekt auslösen kann.
Vielleicht kommt es ja gar nicht so schlimm und es steigen – wie 2023 – nur zwei Clubs ab?
Darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Natürlich schauen wir wachsam nach hinten, aber vor allem zuversichtlich nach vorn. Wir sind von unserer Stärke überzeugt.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Dass aktuell der Kader komplett zusammen ist – keiner ist verletzt oder gesperrt.

Und was bereitet Ihnen Sorgen?
Im Moment erst einmal gar nichts. Ich denke, dass wir uns – Trainer und Mannschaft – mittlerweile gefunden haben. Schließlich hat mein Vorgänger Georg Isele hier fünf Jahre lang gut und erfolgreich gearbeitet. Wir mussten uns halt einfach aneinander gewöhnen.
Wie sind die Testspiele gelaufen?
Sie haben uns aufgezeigt, wo noch Schwachstellen sind. Wir haben zu einfache Gegentore kassiert. Daran müssen wir bis zum Auftakt noch arbeiten.
Also reichen Qualität und Quantität im Kader?
Absolut. Natürlich lief die Vorrunde nicht optimal. Aber unsere Analyse hat gezeigt, dass wir nie „abgeschossen“ wurden. Oft wurden Punkte leichtfertig vergeben und sechs Unentschieden – mehr hat keine Mannschaft geholt – sind bei der Drei-Punkte-Regel halt auch kein Pluspunkt.
Welchen Eindruck machen die Neuzugänge?
Eigentlich haben wir ja keine Neuen, aber dennoch sind drei Spieler wieder im Kader, die lange Zeit gefehlt haben. Vorn weg Manuel Boll, der seit dem Aufstieg kaum gespielt hat. Wir wünschen uns alle, dass er seine Leidenszeit endlich hinter sich lassen kann. Dass er wieder im Training ist, hat auch der Mannschaft einen Schub gegeben. Ebenso schön ist, dass Marius Thoma und Ahmed Mao wieder dabei sind. Außerdem ist Felix Kohler wieder zurück im regelmäßigen Training und Daniel Albicker steht in der Rückrunde zur Verfügung.

Wer soll im Abstiegskampf die Tore schießen und die Abwehr zusammen halten?
Tore schießen können bei uns einige Spieler. Julian Bächle hat zwar sieben Mal getroffen, aber ihm klebte so oft das Pech an den Schuhen. Wir wünschen uns natürlich, dass Marius Thoma seinen Torriecher in der langen Verletzungszeit nicht verloren hat. In der vergangenen Saison hat er 20 Tore geschossen, die haben uns bisher sehr gefehlt. Um die Defensive mache ich mir keine großen Sorgen nachdem Felix Erne wieder fit ist. Hinten stehen wir stabil.

Abschließend bleibt die Frage, ob Sie sich – im Fall der Fälle – als Trainer die Kreisliga A vorstellen können?
Die Frage stellt sich mir nicht. Für die neue Saison habe ich zugesagt und ich bin überzeugt, dass der Abstieg kein Thema werden wird. Die SG Mettingen/Krenkingen gehört mit dieser Qualität einfach in die Liga.
Fragen: Matthias Scheibengruber