Eigentlich war es keine Kunst, dieses 4:0 des FC Hochrhein gegen den FC Wallbach. Doch auch gegen eine Rumpftruppe, die mit sechs Akteuren aus der „Zweiten“ aufgefüllt worden ist, muss man erst einmal gewinnen. Vor allem, wenn gerade diese Jungs, die die Bezirksliga bisher nur vom Zuschauen kennten, über 90 Minuten alles raus hauen, was Kopf und Beine hergeben.
Kein Wunder, ließ Trainer Dirk Tegethoff nach der vierten Pleite im vierten Auswärtsspiel, viel Milde walten: „Hinterfragen müssen sich jene Spieler, die heute nicht dabei waren. Den Jungs aus der Reserve kann und will ich keinen Vorwurf machen. Sie haben mit ihrem Einsatz unterstrichen, dass es bei uns im Verein stimmt.“
Fußball-Bezirksliga
Es gab sogar eine Phase in der Partie, während der Tegethoff plötzlich einen Funken Hoffnung schöpfte: „Kurz nach der Pause waren wir gut dabei. Machen wir da ein Tor, dann wäre vielleicht sogar etwas drin gewesen“, sinnierte er.
Doch das nötige Glück hatten die Wallbacher nicht mit auf die Fahrt ins Bohnenviertel genommen. Bei der besten Torchance stand ausgerechnet Mitspieler Dan Stengritt in der Schusslinie, als Matthias Wenk das 1:2 auf dem Fuß hatte.
Spätestens jetzt war jedem der Zuschauer in Stetten klar, dass nichts mehr schief gehen würde. Der Sieg war in trockenen Tüchern, obwohl es erst 2:0 für die Gastgeber stand. „Wir haben uns vermeidbare Schwächen geleistet, sind aber gut durch diese Phase gekommen“, freute sich Trainer Philip Brandl nicht nur über den Sieg, sondern auch den überaus gelungenen Start mit 18 Punkten aus neun Spielen: „Und nun geht‘s ins Spitzenspiel beim FC Erzingen“, grinste er frech.
Im Klettgau dürfte es dem FC Hochrhein nicht so leicht gemacht werden, die nötigen Tore zu schießen. Den ersten Treffer musste vor allem Wallbachs Schlussmann Florian Wehrle auf seine Kappe nehmen.
Er ließ sich von Namensvetter Thomas Wehrle irritieren, griff ins Leere und ließ einen Freistoß von Philipp Jedlicka aus gut 40 Metern ins Netz passieren. Kurz vor der Pause wurde Wehrle erneut von Wehrle düpiert. Der verlängerte einen aufspringenden weiten Pass von Jedlicka per Kopf über den heraus eilenden Torwart zum 2:0.
Trotz dieser Fehlgriffe Florian Wehrle nicht der „Sündenbock“ seiner Elf. Die war phasenweise schlicht überfordert, stemmte sich meist mit allen erlaubten Mittel gegen die drohende Niederlage.
Dass das Resultat mit 0:4 im Rahmen geblieben ist, war unter anderem Abwehrchef Elian Costantino zu verdanken: „Er hat Übersicht, machte eine gute Figur“, lobte Tegethoff seinen „Libero“, der nach 77 Minuten das Feld räumte: „Da war ich einfach platt.“ Den heftigen Zusammenprall mit Lucas Mülhaupt kurz zuvor, hatte er ebenso wie sein Gegenspieler relativ locker weggesteckt.
Als die Wallbacher Kräfte in der Schlussphase endgültig schwanden, schlugen Thomas Wehrle und Nico Maier nochmal zu. Einen höheren Sieg vergab Maier ebenso knapp wie Axel Peterhans mit Schüssen, die nur knapp am Pfosten vorbei strichen.
Zudem klatschte ein Freistoß von Jedlicka an die Latte. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Philip Brandl trotz des Sieges: „Gegen einen so ersatzgeschwächten Gegner muss man mehr Profit heraus schlagen“, monierte er mit Blick auf das noch immer negative Torkonto: „Wären wir vor dem Tor etwas gieriger, dann könnte unsere Tordifferenz jetzt zumindest ausgeglichen sein.“
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