Bezirksliga-Querpass mit Nico Reichardt Video: Scheibengruber, Matthias

Fußball-Bezirksliga Wenn der Koch das Rezept ist, dann sollten sich Vereine bei der Auswahl ihrer Spieler mal Gedanken machen. Nico Reichardt steht beruflich am Herd und auf dem Sportplatz versalzt er dem Gegner die Suppe. Der 27-Jährige ist einer der Erfolgsgaranten des FC Schlüchttal. Immer fokussiert und zielgerichtet – nämlich aufs gegnerische Tor.

Das könnte Sie auch interessieren

24 Mal hat „Hirsche“, wie ihn Teamkollegen und Anhänger des FC Schlüchttal nennen, in dieser Saison schon getroffen – mehr als jeder andere Stürmer der Spielklasse. Mindestens noch zwei Tore sollen in den restlichen vier Spielen noch dazu kommen, denn Nico Reichardt hat sich vorgenommen, dass „ich am Ende der Saison auf einen Schnitt von einem Tor pro Spiel komme.“ Vier Partien hat er in dieser Spielzeit tatsächlich schon verpasst: „Bei einem Spiel war ich verletzt“, schmunzelt er: „Die anderen habe ich wegen etwas Blödsinn verpasst“, erinnert sich Reichardt an den überflüssigen Platzverweis im Heimspiel gegen den FC Hauingen.

Querpässe mit Nico Reichardt Video: Scheibengruber, Matthias

Mit dem FC Schlüchttal – gebildet 2014 aus den nach wie vor bestehenden Vereinen FC Birkendorf, SV Ühlingen und FSV Riedern am Wald – hat der Torjäger nun nicht nur die Chance, erstmals Torschützenkönig der Bezirksliga zu werden. Bereits gesichert ist das „historische Ziel“, dass ein drittes Jahr in dieser Spielklasse gesichert ist: „Wir haben den Aufzug schon immer verlassen wollen und ich denke, dass wir es jetzt endlich geschafft haben“, atmet Reichardt bei den Bezirksliga-Querpässen mit dem SÜDKURIER durch: „Wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft mehr sein und noch ein paar Jahre da oben mitspielen.“

Fußball-Bezirksliga im Überblick

In den beiden zurückliegenden Spieljahren hat sich der Verein aus dem Schlüchttal den Respekt der Konkurrenz verdient. Dass ein Stürmer vom Schlage eines Nico Reichardt stets die Treue gehalten hat, ist nicht selbstverständlich: „Ich wollte nie weg.“ Angefangen hat er kleiner Junge im Dorf, beim FC Birkendorf. Später ging es in den Nachwuchs der SG Steina-Schlüchttal und als Aktiver war er stets beim FC Schlüchttal, betont Reichardt: „Anfragen gab es schon. Aber ich mag die Jungs und fühle mich hier wohl.“

Querpässe mit Nico Reichardt II Video: Scheibengruber, Matthias

Sie sind schon eine illustre Gemeinschaft, die Jungs aus Ühlingen, Birkendorf und Riedern. Egal wo gespielt oder trainiert wird – zu Hause fühlen sie sich überall. Wurde in der Vorrunde noch in Ühlingen gespielt, fanden die Rückrundenspiele in dieser Saison in Birkendorf statt. Allerdings wird dieser Platz nach dem Spiel am Samstag, 16 Uhr, gegen die SF Schliengen, zum letzten Mal genutzt: „Das Spiel am Pfingstsamstag tragen wir am Hasenwald in Riedern aus, weil dort über Pfingsten ein Fest stattfinden“, erklärt Reichardt den gelebten Teamgeist unter den drei Vereinen.

Das könnte Sie auch interessieren

Doch nicht nur unter den Spielern gibt es keine Unterschiede mehr: „Die Fans stehen ebenfalls zusammen hinter dem FC Schlüchttal“, freut sich Reichardt über den Rückhalt von draußen: „Es spielt absolut keine Rolle, in welchem der drei Dörfer gespielt wird. Die Leute stehen hinter uns – und das auch auswärts.“ Nur eins gefällt ihm an der Konstellation nicht ganz: „Schade ist, dass es die Derbys von früher nicht mehr gibt“, hätte er diese Zeiten gern noch auf dem Platz erlebt: „Natürlich sticht für uns immer das Derby gegen die SG Mettingen/Krenkingen heraus – auch wenn es nicht mehr die Brisanz wie früher hat.“

Nico Reichardt tippt den 27. Spieltag Video: Scheibengruber, Matthias

Und in der neuen Saison steht ein neues Duell gegen einen nicht geografisch allzuweit entfernten Konkurrenten an: „Ich freue mich schon auf die Spiele gegen die SG Stühlingen/Weizen“, ist Reichardt vom Aufstieg der Elf um seinen früheren Mitspieler und Chef Nico Ködel überzeugt: „Diese Konstellation ändert sich demnächst. Dann werde ich zu Hause im heimischen Gastronomiebetrieb einsteigen“, erzählt der Stürmer von der Familientradition: „Meinen Vater haben sie früher, als er noch kickte, auch schon Hirsche genannt.“