Michele Masi war so richtig bedient: „Man kann verlieren, aber nicht so“, ärgerte sich der Trainer des SV Jestetten über den wohl entscheidenden Pfiff von Schiedsrichter Jonas Probst in der 68. Minute. Stürmer Nico Maier und Jestettens Verteidiger Alexander Achmedov liefen in Richtung Grundlinie, plötzlich fielen beide Spieler zu Boden. „Da war gar nichts. Alex läuft den Ball ab und daraus entsteht dieses Geschenk“, so Masi und selbst sein Gegenüber, Philip Brandl vom FC Hochrhein, gab zu: „Dass er diesen Elfer pfeift, ist eher glücklich für uns gewesen.“

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Thomas Wehrle indessen schnappte sich kurzentschlossen den Ball uns verwandelte eiskalt gegen Yannic Frey: „Wenn du dann in den letzten 20 Minuten einem 0:2 hinterher laufen musst, dann wird es schwer“, so Masi, der seiner elf keine Vorwürfe machte: „Wir hatten zahlreiche Umstellungen in der Mannschaft, mussten unsere jungen Akteure von Anfang an bringen. Sie haben es ganz gut gemacht.“ Dass sich sein Team nie aufgegeben habe, zeige allein der Anschlusstreffer, den Martin Rangnau in der Nachspielzeit mit einem Lupfer über Simon Krause besorgte.

Fußball-Bezirksliga

Im ersten Abschnitt hatte der FC Hochrhein mehr vom Spiel, was Masi nicht überraschte: „Wir haben sie spielen lassen, sind gut gestanden.“ Dabei hatten die Gäste sogar noch die Chance, selbst in Führung zu gehen. Sinan Llabjanaj stand völlig frei vor dem Tor, zielte aber knapp daneben: „Der steht völlig blank, den muss er eigentlich machen“, atmete Philip Brandl nach dieser Szene erstmal durch.

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Kurz danach – beide Teams wähnten sich schon fast torlos in der Halbzeitpause – jubelten die Gastgeber doch noch. Ein Jestetter Schuss wurde abgeblockt, es entwickelte sich ein Konter, den Philipp Jedlicka mit dem 1:0 abschloss. „Wir hatten viel Ballbesitz, machten aber zu wenig draus. Dieser Treffer war Gold wert“, befand Brandl.

Nach dem Wechsel war ihm klar, dass die Gäste mehr fürs Spiel tun würden. „Ich hatte ein ungutes Gefühl“, gab Brandl offen zu. Sein Bauch sollte ihn nicht täuschen. Der SV Jestetten wurde stärker, machte mehr Druck: „Wir sind angelaufen, haben aber das Tor nicht gemacht – und dann kriegen wir diesen Elfer“; schnaubte Michele Masi enttäuscht.

Die Entscheidung sei das 2:0 nicht gewesen, betonten beide Trainer nach dem Schlusspfiff. Letztlich fiel der Anschluss viel zu spät, um dem Spiel noch eine Wende geben zu können: „Und trotzdem war ich erst ruhig, als der Schlusspfiff ertönte. Nach dem 1:2 wurden noch etwas mehr als eine Minute gespielt – da kann immer noch etwas passieren“, war Brandl froh, als der dritte Sieg im fünften Spiel in trockenen Tüchern war.

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