Fußball: Wir befinden uns im Jahre 2021 n. Chr. Alle Vereine der Bezirksliga Schwarzwald müssen dem Coronavirus Tribut zollen und auf das Training unter freiem Himmel verzichten. Alle Vereine? Nein! Ein von unbeugsamen Schwarzwälder Fußballern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten – der FV Tennenbronn.

Der Tabellenfünfte ist aktuell der einzige Bezirksliga-Verein, der auf dem Platz trainieren darf. Der Grund: Die 17 Klubs aus dem Schwarzwälder Bezirksoberhaus stammen insgesamt aus fünf verschiedenen Landkreisen. Aktuell ist der Kreis Rottweil, in dem Tennenbronn als Stadtteil von Schramberg verortet ist, die einzige dieser Regionen mit einem Inzidenzwert unter 50. Das bedeutet: Die Tennenbronner Fußballer dürfen in Zehnergruppen und in gebührendem Abstand voneinander trainieren.

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Trainer Sebastian von Au weiß um das Privileg. „Wir sind momentan die absolute Ausnahme in der Region“, sagt der Tennenbronner Coach. Natürlich will er die Chance nutzen und mit der Mannschaft schleunigst auf den Kunstrasen auf dem Schächle. „Wenn möglich, wollen wir zwei bis drei Mal pro Woche trainieren.“ Sobald das vom Vorstand am Donnerstagabend erarbeitete Hygienekonzept vorliegt, soll der Ball rollen. „Spätestens am Montag wollen wir beginnen“, sagt von Au. Er weiß, dass die Vorfreude auch bei den Spielern riesig ist. „Die Jungs wollen endlich wieder mit dem Ball arbeiten.“

Neidische Blicke oder gar den Vorwurf einer möglichen Wettbewerbsverzerrung fürchtet der Trainer nicht: „Man sieht, wie schnell sich die Inzidenzwerte ändern können. Vor Kurzem war der Kreis Rottweil noch ganz oben dabei. Jetzt sind wir ganz unten. Die Mannschaften aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis hatten zuletzt zehn Tage Gelegenheit, auf dem Platz zu trainieren. Einige haben das auch genutzt.“

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Allerdings bezweifelt Sebastian von Au, dass die Tennenbronner das aktuelle Training in den Punktspielen der Saison 2020/21 wirklich umsetzen können. „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Runde nicht mehr fortgesetzt wird. Dazu sind die Inzidenzwerte in den jeweiligen Landkreisen zu unterschiedlich“, so von Au. Wer weiß, vielleicht müssen sich auch die unbeugsamen Tennenbronner schon bald wieder vom fiesen Virus unterjochen und den Ball im Schrank lassen.