Marco Effinger, Chapeau, vier Treffer, darunter ein Hattrick binnen 18 Minuten in der ersten Halbzeit erzielt man nicht alle Tage. Wissen Sie einfach, wo ein Stürmer stehen muss?
Ich bin mein Leben lang Stürmer und fühle mich auf der Position pudelwohl. So ein Sahnetag kommt nicht oft vor. Da muss schon sehr viel stimmen.
Was zum Beispiel?
Ich bin angewiesen auf die Zuspiele meiner Teamkameraden. Die waren am Samstag exzellent. Demzufolge haben alle Spieler ihre Anteile an den Treffern. Es gibt auch Spiele, da hängst du als Angreifer völlig in der Luft. Diesmal wurde ich perfekt in Szene gesetzt.
Gibt es besondere Mitspieler, die Sie bedienen?
Nein. Ich habe am Samstag einen Pass aus der Abwehr verwertet und ein Zuspiel aus dem Mittelfeld. Wir spielen schon einige Zeit zusammen und die Jungs wissen, wo ich stehe.
Sie sind mit einem Schlag im zweistelligen Trefferbereich angekommen. Wie viele Tore sollen noch hinzukommen?
So viele wie nur möglich. Letztendlich freue ich mich genauso, wenn Mitspieler treffen. Fußball ist eine Mannschaftssportart und da geht es immer um den Erfolg der Mannschaft und nicht um einzelne Spieler.
Was geben Sie Ihren Mitspielern aus? Pro Treffer ein Kasten Bier?
Aktuell befinde ich mich in der Fastenzeit und trinke keinen Alkohol. Nach Ostern werden sicherlich einige Mitspieler, die bei uns als Bier-Beauftragte bekannt sind, auf mich zukommen. Ich warte mal ab.
Die SG Marbach/Rietheim ist mit zwei Siegen und 7:0 Toren aus der Winterpause gekommen. Stimmt die Form?
Nimmt man den 1:0-Erfolg gegen Hinterzarten aus dem vergangenen Jahr dazu, sind wir nun sogar drei Spiele ohne Gegentreffer. Wir haben in den vergangenen Wochen eine gute Vorbereitung absolviert, so dass die Ergebnisse nicht ganz überraschend kommen. Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen Test- und Punktspielen. Wir möchten die kleine Mini-Serie gerne ausbauen. Aktuell stimmt bei uns viel, jeder Spieler kann sich auf seinen Nebenmann verlassen. Das macht Spaß und mit diesem Spaß und der nötigen Konzentration wollen wir weitermachen.
Um noch ganz oben anzugreifen? Der Abstand auf Rang zwei beträgt zehn Punkte.
Im Amateurbereich gibt es immer wieder Mannschaften, die einmal eine Talsohle durchschreiten müssen. Das kann auch den Spitzenteams der Bezirksliga passieren – aber auch uns. Wir sind realistisch. Der Abstand ist schon groß und es ist eher nicht damit zu rechnen, dass sich in der Tabelle alle vorne platzierten Teams eine Schwächephase leisten. Daher ist es unser primäres Ziel, mitzunehmen was wir bekommen können und uns als Mannschaft zu entwickeln.
Um 2025 ganz oben anzugreifen, wenn der FV Marbach 100 Jahre alt wird?
Wir haben intern unsere Ziele und diese bleiben auch intern. Aktuell sind wir auf einem guten Weg und es liegt an uns Spielern und der Mannschaft, wohin uns dieser Weg führen kann.
Sie haben schon beim FV Marbach gespielt, als der Verein nach nur einer Saison aus der Landesliga abgestiegen ist. Wäre eine Landesliga-Rückkehr noch einmal ein lohnendes Ziel?
Wir spielen alle Fußball, um Erfolg zu haben. Ich würde mich nicht wehren, sollten wir den Aufstieg noch einmal schaffen.
Ihre Mannschaft steht im Bezirkspokal-Viertelfinale. Was würde Ihnen ein Pokalsieg bedeuten?
Der Bezirkspokal ist immer interessant. Ich habe noch nie einen Pokal in die Höhe gestreckt, ja sogar noch nie ein Pokalfinale bestritten. Damit habe ich schon zum Ausdruck gebracht, was wir erreichen wollen. Wir sind alle auf die Auslosung gespannt. Noch zwei Siege in dem Wettbewerb und wir hätten unser Endspiel. Das sollte Motivation genug sein.
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