Nach dem holprigen Saisonstart mit zwei Niederlagen gegen Allmannsdorf sowie gegen den Türkischen SV Konstanz hat sich der TSV Überlingen/Ried längst gefangen.
Mehr noch: Die Singener Vorstädter sind in der Kreisliga zu einem Spitzenteam geworden, haben seit den zwei Schlappen Anfang September nicht mehr verloren. Sechs Siege und ein Remis folgten in der Liga, dazu der Erfolg im Pokalspiel gegen Litzelstetten.
Beim knappen 1:0-Erfolg gegen Markelfingen betrieben die Hegauer erheblichen Chancenwucher, ein gutes Dutzend bester Möglichkeiten wurden vergeben. Doch das Glück war am Ende mit den Tüchtigen, der Sieg wurde ausgelassen gefeiert. „So ein Spiel musst du einfach gewinnen, da zählen nur die drei Punkte und sonst nichts“, sagte Kapitän Yannick Lauber nach dem Schlusspfiff erleichtert.
Hätte Markelfingens Torhüter Marius Blum keinen Sahnetag erwischt – das Ergebnis wäre deutlich höher ausgefallen. „Der war wirklich überragend“, gab‘s ein Sonderlob von Überlingens Kapitän.
Beim Begriff Aufstiegsambitionen seines Vereins winkt der jedoch ab: „Nein, das ist nicht unser Ziel“, sagt er. „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen und die Großen ärgern.“ Und wieso läuft es seiner Meinung nach derzeit so gut? „Wir haben eine gute Kameradschaft und ein gutes Teamgefüge. Viele Jungs kommen aus dem Dorf. Das macht es aus bei uns.“
Vor vier Jahren kam der 26-Jährige aus Radolfzell zurück zu seinem Heimatverein – und hier möchte er auch nicht mehr weggehen, so wohl fühlt er sich: „Ich habe keine Karrieresprünge mehr vor und bleibe für immer in Überlingen.“
Sein Trainer Christian Haug, der ihn nur Capitano ruft, hört solche Worte natürlich sehr gerne. Er weiß, was er an Yannick Lauber hat. Auch der ehemalige Steißlinger möchte die Gunst der Stunde nutzen und so lange wie möglich in der Spitzengruppe verweilen.
„Es gibt aber andere Mannschaften, die deutlich ambitionierter sind als wir.“ Er nennt den Türkischen SV Konstanz „und auch Liggeringen, die sich im Sommer gut verstärkt haben. Wir haben aber auch ein gutes Team, spielen einen attraktiven Fußball und haben auch noch Erfolg aktuell“. Das A-Wort scheint in Überlingen aber verboten zu sein.