Salem, Pfaffenweiler, Konstanz-Wollmatingen – das Spitzentrio der Landesliga wird den Titel unter sich ausmachen. Oder doch nicht? F.A.L. und Stockach liegen auf den Plätzen vier und fünf nur knapp zurück, bei vielen Experten gilt allerdings der FC Radolfzell als Geheimtipp, wenngleich der als Sechster bereits acht Punkte Rückstand zur Spitze aufweist.
„Hätten wir den Saisonstart nicht so verpennt, wären wir sicher ganz oben mit dabei“, ärgert sich Max Chrobok über verpasste Punkte, „weil im Sommer einige Spieler erst spät zur Mannschaft dazukamen“.
Als die Mettnau-Kicker den Kader komplett hatten, lief es wesentlich besser, ging es von Platz 14 kontinuierlich nach oben. Auch, weil Max Chrobok wie in den Vorjahren für Tore sorgte. In der vergangenen Saison standen am Ende 17 Treffer in der Statistik, in der Hinrunde waren es acht Torerfolge.
Als Jugendspieler schon in der Verbandsliga
Wichtiger als die persönlichen Erfolge ist aber natürlich das Abschneiden der Mannschaft, die in den vergangenen Monaten zwar deutlich gereift sei, in den entscheidenden Spielen aber oftmals noch das Nachsehen hatte. „Da müssen wir besser werden“, sagt der 27-Jährige.
Begonnen hat Chobroks Karriere in Oberwolfach, einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald. Die Familie betreibt dort einen Fensterbaubetrieb. Max hat Talent, wechselt nach der D-Jugend zum Offenburger FV und wird als A-Jugendlicher bereits in der 1. Mannschaft eingesetzt, die sich damals in der Verbandsliga durchsetzte. „Mein einziger Aufstieg, bis heute“, sagt Chrobok und lacht über die karge Erfolgsliste.
Intensive Zeit beim FV Ravensburg
Seine Qualitäten fallen der Konkurrenz dennoch auf, als er für das Studium nach Konstanz wechselt, kommt die Anfrage vom FV Ravensburg gerade recht. Der spielte damals in der Oberliga. Drei Trainingseinheiten pro Woche und Spiele am Wochenende bestimmen nun die Freizeit. „Das war schon intensiv, aber auch sehr schön. Aber irgendwann wurde es mir zu viel.“ Über Mitstudenten kommt er zum FC Radolfzell, der damals einen schweren Stand in der Verbandsliga hat und am Ende der Saison absteigt.
In der Topelf der Landesliga-Hinrunde
Chrobok wird in der Landesliga schnell zum Leistungsträger. Obwohl er nach eigener Aussage nicht der Schnellste ist, obwohl das Kopfballspiel besser sein könnte. Aber Spielintelligenz und Abschlussstärke machen das locker wett.
Und da die Radolfzeller sich vor Saisonbeginn mit Erik Dukart im Sturm verstärkt haben, kann Chrobok wieder etwas tiefer spielen, wo er sich am wohlsten fühlt. In der Hinrunde wurde er von den Trainern aller Mannschaften ins SÜDKURIER-Topteam gewählt.
Und wie schätzt er die sportlichen Perspektiven hinter dem Spitzenquintett nun selbst ein? „Wenn wir anders als zu Saisonbeginn besser aus der Pause kommen, dann ist noch was drin“, mutmaßt der Linksfuß, der im Kühlschrank stets Trauben haben muss und meist als Letzter beim Einlaufen das Feld betritt. Vielleicht klappt es ja doch noch mit der ersten Aufstiegsfeier seit den Jugendjahren in Offenburg.