In der Fußball-Landesliga kommt es bereits vor dem 9. Spieltag zum dritten Trainerwechsel dieser noch jungen Saison – und diesmal betrifft es den wohl prominentesten Mann an der Seitenlinie in dieser Spielklasse: Oliver Sorg, ehemaliger Fußballprofi beim SC Freiburg und Hannover 96, sogar mit einem Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft, ist nicht mehr Coach des FC 03 Radolfzell. Das bestätigt Stefan Salzborn, Präsident des Mettnau-Clubs, auf SÜDKURIER-Anfrage.

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Das Team nicht mehr erreicht

„Oliver hatte das Gefühl, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht“, erklärt Salzborn und ergänzt: „Er war der Meinung, es sei besser, den Weg freizumachen für einen Trainer, der neue Impulse setzen kann.“ Es seien nicht alle Spieler gewesen, die er nicht mehr erreicht habe, aber einen Teil der Mannschaft, so Salzborn.

FC-Präsident Stefan Salzborn.
FC-Präsident Stefan Salzborn. | Bild: Georg Lange

Gedrängt zu dieser Entscheidung habe man Sorg dennoch nicht: „Wir wollten ihn überzeugen, weiterzumachen“, sagt Salzborn. „Wir schätzen ihn sehr und danken ihm für sein Engagement. Oliver und der FC Radolfzell gehen als Freunde auseinander.“

Im Sommer 2022 übernommen

Der ehemalige Außenverteidiger aus dem Hegau hatte die Mannschaft im Sommer 2022 nach dem Abstieg aus der Verbandsliga von Steffen Kautzmann übernommen – als Spielertrainer. Diese Rolle übernahm der 33-Jährige aber nicht wirklich. In der vergangenen Spielzeit lief er nur zweimal auf, in dieser Runde gar nicht.

Das war allerdings auch nie seine Absicht, wie er im großen SÜDKURIER-Interview vor seinem Amtsantritt 2022 schon betont hatte: „Mir geht es darum, den Spielern etwas mitzugeben. Hier ist es mit den vielen jungen Spielern und der Kooperation mit dem SC Freiburg perfekt.“

Platz drei in der vergangenen Saison

Für Sorg und den FC Radolfzell verlief die vergangene Saison positiv. Der direkte Wiederaufstieg wurde zwar verpasst, mit 59 Punkten in 30 Duellen wurden die Mettnauer am Ende aber Dritter.

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Mit dieser Runde ist man in Radolfzell allerdings nicht zufrieden. Zuletzt verlor die Sorg-Elf beim Türk. SV Singen deutlich mit 0:4, wodurch man auf Tabellenplatz elf abgerutscht war.

Salzborn als Interimscoach

Am Freitag geht es nun schon weiter gegen den SV Geisingen – ohne Oliver Sorg, aber dafür mit dem Präsidenten Stefan Salzborn an der Seitenlinie: „Das ist eine ganz klare Interimslösung“, betont Salzborn. Sein Vorbild: Rudi Völler, der mit der deutschen Nationalelf nach dem 2:0-Sieg gegen Frankreich den Weg sofort wieder freigemacht hat.

Dennoch, so Salzborn, werde man nun keinen Schnellschuss machen. „Wir werden die Nachfolge behutsam besprechen und suchen nach einer langfristigen Lösung.“