Fußball-Regionalliga: Das Fußballjahr 2024 ist beim FC 08 Villingen in zwei komplett unterschiedliche Hälften einzuteilen. Erst die Meisterschaft in der Oberliga und der damit verbundene Aufstieg in die Regionalliga, dazu der Pokalsieg. Längst aber ist aus der dadurch entstandenen Euphorie innerhalb weniger Monate Ernüchterung geworden, es endete für das Schlusslicht mit einer weiteren, wenn auch knappen 0:1-Niederlage gegen die Stuttgarter Kickers.

  • Spielanteile: Wenn ein durch die Bank weg hochkarätig besetzter Gegner auf den Tabellenletzten trifft, sind die Rollen eigentlich klar verteilt, was sich letztendlich auch auf dem Feld so darstellte. Die Kickers war mit deutlich mehr Spielanteilen, wodurch sie sich zahlreiche Möglichkeiten erarbeiteten. Da sie aber fast schon fahrlässig damit umgingen, blieb es bis zum Schluss spannend. „Dadurch hatten wir immer noch die Chance auf ein Unentschieden. Doch wenn du aber unten drin hängst, fehlt dir oft eben auch das Spielglück“, musste Villingens Trainer Adam Adamos zugeben. Sein Stuttgarter Kollege Marco Wildersinn meinte dazu: „Weil wir nicht frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt haben, bekam Villingen noch seine Möglichkeit. Am Ende mussten wir viel investieren und arbeiten, um diesen Sieg einzufahren.“
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  • Kompliment: Dennoch gibt es mit Blick auf die beiden Begegnungen innerhalb weniger Tage keine zwei Meinungen. Denn gefightet haben die Einheimischen gegen die Blauen allemal. Und so sagte auch Adamos: „Dies war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel gegen Fulda. Auf schwierigem Geläuf hat jeder Spieler alles reingeworfen und sein Bestmögliches gegeben.“
  • Kurzfristig: Ursprünglich war Georgios Pintidis fest eingeplant für die Startelf der Schwarz-Weißen. „Am Morgen jedoch kontaktierte er mich und meinte, dass er krankheitsbedingt angeschlagen sei. Er probierte es zwar beim Aufwärmen, winkte dann aber ab. Dieser kurzfristige Ausfall kam bei unserer ganzen Verletztenliste noch hinzu“, erläuterte Adamos, warum der Mittelfeldspieler zwar auf dem Spielberichtsbogen, nicht aber auf dem Platz auftauchte.
  • Dauerthema: Gerade in den vergangenen Wochen wurde es beim FC 08 zu einem Dauerthema. In erster Linie natürlich durch die vielen Strafstöße gegen Villingen – sieben an der Zahl. Lange Zeit wurde über den Elfmeter diskutiert, als Frederick Bruno in Trier bei angelegtem Arm aus kürzester Distanz angeschossen wurde, der Schiedsrichter dennoch auf den Punkt zeigte. Eine vergleichbare Situation ereignete sich gegen die Kickers auf der anderen Seite, diesmal allerdings ohne Folgen. „Natürlich ist es Auslegungssache. Doch in der Lage, in der wir uns befinden, sind diese zwei unterschiedlichen Entscheidungen extrem unglücklich gelaufen“, so der Kommentar von Adamos.
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  • Hilfe: Trainer Adamos hat seinen Optimismus trotz der schwierigen Lage nicht verloren. „Ich denke schon, dass der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz noch aufzuholen ist“, gab sich der Villinger Trainer nach wie vor kämpferisch. Wildersinn ergänzte: „Unser erstes Spiel nach der Winterpause ist gegen Gießen. Vielleicht können wir dabei neben einer Aufbesserung unseres eigenen Punktekontos euch etwas helfen.“
  • Ehrung: Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten beim FC 08. So wurde vor der Begegnung gegen Stuttgart die U17 mit ihrem Trainer Mike Duffner für eine ganz besondere und kaum für möglich gehaltene Leistung geehrt. Als Oberliga-Aufsteiger hatte sie nach der Vorrunde fast schon sensationell Platz zwei erreicht. Das Team spielt damit nach dem Jahreswechsel in der nach regionalen Aspekten eingeteilten Hauptrunde der in diesem Jahr neu geschaffenen DFB-Nachwuchsliga und darf sich dort mit den besten Mannschaften dieser Altersklasse messen.

Auswärts sieglos

Die Zwischenbilanz von Regionalliga-Aufsteiger FC 08 Villingen ist alles andere als erfreulich. Während die Nullachter in der heimischen MS-Technologie-Arena in der bisherigen Saison immerhin zweimal als Sieger vom Feld gingen, ist die Ausbeute auf fremden Plätzen erschreckend schwach. Von neun Gastspielen konnten die Villinger als einziges Team der Liga keines gewinnen. Gerade mal zwei Punkte brachte die Mannschaft von ihren Reisen mit in den Schwarzwald. Entsprechend sind die Nullachter auch in der Auswärtsbilanz Liga-Schlusslicht. Vorletzter ist der Aufsteiger in der Heimtabelle mit acht Zählern aus elf Partien. Nur Hessen Kassel (sieben Punkte) hat eine schlechtere Heimausbeute. Ebenfalls den vorletzten Platz belegt der FC 08 in der Fairness-Wertung mit bislang 64 gelben Karten und vier Platzverweisen durch gelb-rot.