Segeln: Ein achter Platz bei einer Weltmeisterschaft für einen Amateur in einem Feld aus lauter Profis ist aller Ehren wert. Und dennoch konnte sich der Überlinger Starboot-Segler Hubert Merkelbach bei der WM in Oxford im US-Bundesstaat Maryland nicht so richtig freuen. Am Ende lag er nach sechs Wettfahrten zusammen mit seinem Vorschoter Markus Koy auf dem achten Rang. Damit hatten die beiden ihr Ziel, unter die ersten zehn zu kommen, geschafft. Allerdings hatte es nach vier von sechs Wettfahrten noch anders ausgesehen, da Merkelbach/Koy auf Rang drei lagen. Da zu diesem Zeitpunkt die Streichergebnisse noch mit eingerechnet waren, war klar, dass noch zwei richtig gute Platzierungen nötig waren, um dieses Resultat zu halten.
„Es waren schwierige Bedingungen“, erklärt Merkelbach. „Wir hatten von Leichtwind bis Starkwind mit Böen alles in dieser Woche.“ An den ersten beiden Tagen mussten die Wettfahrten aus Mangel an Wind abgesagt werden. Deshalb wurden an Tag drei und vier jeweils zwei Rennen gesegelt. Zum Auftakt legte der Überlinger mit Platz neun eine solide Leistung hin. Dann folgte ein 20. Platz nach einem taktischen Fehler, der das Team etwas zurückwarf.
Der vierte Tag gehörte dann Merkelbach/Koy. Mit einem fünften und einem zweiten Platz katapultierten sich die beiden von Rang 13 auf den dritten Rang nach vorne und waren an dem Tag das beste Duo in einem illustren Teilnehmerfeld, in dem sechs teils mehrfache Weltmeister und Olympiasieger sowie einige Olympia-Teilnehmer mitsegelten. Nach vier Wettfahrten schnupperten Merkelbach/Koy, das eines von zwei deutschen Teams im Teilnehmerfeld stellte, mit Rang drei am Podest.
Am fünften Tag wurde die Wettfahrt wegen zu viel Wind verschoben, und am letzten Wettkampftag standen dann, obwohl der Wind noch etwas unberechenbarer war, wieder zwei Rennen auf dem Programm. „Der erste Start, den wir perfekt erwischt hatten, wurde leider annulliert, obwohl wir richtig gut im Rennen lagen“, so Hubert Merkelbach. „Beim nächsten Start waren wir wieder weit vorne, dann allerdings drehte der Wind dramatisch, so dass wir ganz weit zurückgefallen sind.“ Mit Platz 24, später das Streichresultat, war das Podest mit Rang acht plötzlich in unerreichbare Weite gerückt. Nun ging es darum, das Ziel, ein Platz unter den ersten zehn, zu sichern.
In der fünften Wettfahrt kamen nur 36 Boote in die Wertung. Paul Cayard, siebenfacher Segel-Weltmeister, der schon fünf America's-Cup-Teilnahmen hinter sich hat und beim Volvo Ocean Race sowie bei Olympischen Spielen dabei war und später Dritter wurde, war das prominenteste Opfer und sah die Ziellinie nicht. „Es sagte mir, dass es das erste Rennen gewesen sei, das er nicht zu Ende fahren konnte“, so Merkelbach.
In der sechsten und letzten Wettfahrt der Starboot-WM gab es erneut sehr schwierige Wind-Bedingungen, doch Merkelbach/Koy kamen immerhin noch auf Platz 14 und festigten damit den achten Gesamtrang. „Mit diesem Platz können wir eigentlich zufrieden sein“, so der Überlinger. „Allerdings war noch ein bisschen mehr drin.“