Herbst 1977, Spitzenspiel in der 1. Amateurliga Südbaden: Der SC Freiburg gastiert als Tabellenführer im Bodenseestadion, aber auch der Gastgeber, die DJK Konstanz, zählt zum Kreis der Titelanwärter.

Erstmals im Dress der Grünen damals Guntram Gentes, der kurz zuvor noch als Spieler beim damaligen Zweitligisten FK Pirmasens dicht vor dem Aufstieg in die 1. Bundesliga stand. Mit Pirmasens, wo er zeitweise Spielführer war, wurde er 1971 Vizemeister der Regionalliga Süd und qualifizierte sich für die Aufstiegsrunde, in der die Pfälzer aber knapp scheiterten.

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Mitte der 70er-Jahre lotsten Verantwortliche der DJK Konstanz immer wieder Spieler aus dem Profibereich nach Konstanz, so auch 1977 Guntram Gentes. Aber wegen der damals für Profis üblichen Re-Amateurisierungssperre konnte Gentes erst im Laufe der Hinrunde, beim Heimspiel gegen den SC Freiburg, eingreifen – und wie.

Der neue DJK-Libero überquerte gefühlt einmal die Mittellinie, zog stramm mit links ab und der Ball landete im SC-Netz – das Spitzenspiel endete 1:1. Ein Hammerdebüt im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende der Saison stieg der SC Freiburg in die 2. Bundesliga auf, die DJK Konstanz qualifizierte sich als Fünfter für die neu gegründete Oberliga, damals die dritthöchste Spielklasse im deutschen Fußball.

Auch als Trainer eine Größe im regionalen Fußball

Körperlich kompakt, konsequent im Zweikampf und mit einer überragenden Technik sowie einem harten Linksschuss ausgestattet, prägte Gentes in den folgenden Jahren bis 1981 das Spiel der DJK Konstanz, in der Schlussphase auch als Spielertrainer. Seine Übersicht und Routine sorgten dafür, dass er auch ohne grobe Fouls für eine solide DJK-Defensive sorgte.

Aber schon als Spieler ging sein Blick über Training und Spiel hinaus. „Guntram war ein genialer Techniker, aber auch ein super Kollege, der beispielsweise auch mal Pizza für alle Mitspieler organisierte!“, blickt der ehemalige DJK-Spieler Wolfgang Kubik auf die gemeinsame Zeit mit Guntram Gentes zurück.

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Und wie viele andere, die in dieser Zeit als Fußballspieler an den Bodensee kamen, schlug auch Gentes in Konstanz Wurzeln und belebte über seine Zeit als Spieler hinaus die regionale Fußballszene. Etwa als Trainer beim FC Radolfzell oder beim FC Wollmatingen. „Er konnte dich begeistern und motivieren. Du hättest als junger Spieler alles für ihn getan!“, erinnerte sich Bernd Wackershauser, der in den 1980er-Jahren beim FC Radolfzell und beim FC Wollmatingen drei Jahre mit Trainer Guntram Gentes zusammenarbeitete.