Fußball, Kreisliga A: Für den FC Wahlwies ist es bisher eine Seuchen-Saison. Das Team aus dem Stockacher Ortsteil liegt nicht nur auf dem letzten Tabellenplatz in der Staffel II, sondern hat bisher auch noch keinen einzigen Punkt gesammelt.
Probleme in Abwehr und Sturm
Drei geschossene Tore und 69 Gegentreffer sind aus den drei Kreisliga-A-Staffeln der jeweils schlechteste Wert. Wie motiviert man sich da überhaupt noch jede Woche aufs Neue? Und wird bereits für einen Neuanfang in der Kreisliga B geplant? Das haben wir Spielertrainer Besart Dudi gefragt.
Dudi sechs Jahre lang Spielertrainer
Der 32-Jährige wollte es nach sechs Jahren als Spielertrainer beim FC Bonndorf, FC Hohenfels-Sentenhart und Bodensee Türkgücü Markdorf in dieser Spielzeit in Sachen Fußball eigentlich ruhiger angehen lassen.
Eckstein nach dem zweiten Spieltag zurückgetreten
André Eckstein, zu Saisonbeginn noch FCW-Coach, habe ihn dann aber zunächst überredet, die Mannschaft zu unterstützen. Gesagt, getan – Dudi kam als Spieler. Doch das blieb nicht lange so. Als Eckstein schon nach dem zweiten Spieltag zurücktrat, wurde Dudi vom Verein angefragt.
Obwohl der 32-Jährige bereits zu diesem Zeitpunkt wusste, wie schwierig die Saison werden könnte, hat er nicht lange überlegt: „Ich habe schnell gemerkt, dass beim FC Wahlwies menschlich ganz tolle Leute sind. Das Klima ist super. Daher hatte ich das Bedürfnis, zu helfen“, erzählt Dudi, der vor seiner Spielertrainer-Zeit beim FC 09 Überlingen, SC Markdorf und SV Worblingen höherklassig spielte.
Kader nicht konkurrenzfähig
Dass der Kader des FC Wahlwies in der Hinrunde nicht konkurrenzfähig war, möchte der Spielertrainer gar nicht leugnen: „Die Qualität hat gefehlt. Wir hatten zum Beispiel in den ersten fünf Spielen gar keinen Torwart“, sagt er und ergänzt: „Häufig waren Spieler auf dem Platz, die eigentlich nur Kreisliga C spielen.“
Mit Spielern aus der AH aufgefüllt
Sogar Spieler aus der AH seien ausgegraben worden, so Dudi. Zudem gebe es Spieler in der Mannschaft, die in der Vorrunde mehr Spiele als Trainingseinheiten absolviert hätten. „Das Schlimmste für mich war, dass sich die Gegner teilweise sogar bedankt haben, dass wir angetreten sind“, sagt Dudi, der dies noch nie erlebt habe und auch keinem Trainer wünsche.
In Wahlwies zieht man an einem Strang
Trotz alledem ist der Spielertrainer mit Herzblut dabei. Und das aus gutem Grund, wie er findet: „Wir ziehen hier an einem Strang und wissen, was wir hier erreichen wollen“ sagt er. Die Ligazugehörigkeit sei erst einmal nicht das Entscheidende. „Die Tabelle ist für uns aktuell zweitrangig. Wir müssen ein Team formen, dass konkurrenzfähig ist und Spaß am Fußball und am Vereinsleben hat“, sagt Dudi. Ein Kern sei für dieses Projekt schon da, das Potenzial ebenfalls.
Dudi: „Sind auf dem richtigen Weg
Daher ist es für Besart Dudi auch gar nicht schwierig, sich zu motivieren: „Wir haben viel vor. Die Arbeit beginnt für uns jetzt“, sagt er. Im Winter werde man sich nach neuen Spielern umschauen. „Sie müssen gut zu uns passen“, sagt Dudi. Um dann gerüstet zu sein für einen Neuanfang in der Kreisliga B? „Für uns ist wichtig, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Dudi, der sich nicht als Interimstrainer sieht, sondern beim FC Wahlwies etwas aufbauen möchte.