Fußball: Sonntag, kurz nach 16 Uhr. In der Messehalle A1 in Friedrichshafen liegen sich die U15-Spieler des FC Bayern München in den Armen. Sie haben das geschafft, was in 17 Austragungen vorher noch keine Mannschaft des deutschen Rekordmeisters geschafft hat: den Sieg beim MTU-Cup.
„Es ist ein Turnier auf absolutem Top-Niveau mit den besten Teams Europas“, lobte Bayern-Trainer Alexander Moj. „Deshalb ist der Sieg auch etwas ganz Besonderes.“ Seine Spieler hatten sich nach einem 0:1-Rückstand gegen Eintracht Frankfurt in eindrucksvoller Manier mit 4:2 diesen Erfolg erspielt.
Im Finale war Wisdom Mike zweifacher Torschütze: „Es ist eine absolute Ehre, hier zu gewinnen“, sagt er. „Wir haben das geschafft, was noch keine Münchner Mannschaft geschafft hat.“ Sein Teamkamerad Baran Özmen sprach von einem „krassen Erlebnis und tollen Zuschauern“.
Keine drei Stunden zuvor im letzten Gruppenspiel hatten die Hessen gegen München noch mit 4:2 die Oberhand behalten. Im Endspiel drehte Bayern das Ergebnis um und holte sich den Turniersieg.
Nachwuchsfußballer aus den Top-Ligen
Die 4500 Zuschauer in der Messehalle A1 in Friedrichshafen bekamen Nachwuchsfußball auf absolutem Top-Niveau geboten. Einige der Spieler, die zwei Tage lang die Besucher in der Messehalle begeistert haben, werden in ein paar Jahren in den Top-Ligen der Welt wiederzusehen sein. Aus England waren Chelsea London und Manchester United da, das im Halbfinale an Bayern München scheiterte.
Aus Spanien kam der FC Barcelona, den der deutsche Rekordmeister im Viertelfinale in die Schranken wies. Mit Ajax Amsterdam, FC Kopenhagen, KRC Genk, Olympique Marseille und Altinordu Izmir war der MTU-Cup international top besetzt.
Aber auch die Bundesligavereine Borussia Dortmund, RB Leipzig FSV Mainz 05, VfB Stuttgart, Schalke 04 und Eintracht Frankfurt verzauberten die vielen vornehmlich jungen Zuschauer. Vor allem die Hessen, die schon zwei Mal den Pokal in Friedrichshafen gewinnen konnten, standen auch dieses Mal wieder kurz davor, doch im Finale war der Gegner zu stark.
Bester Spieler ist Rio Ngumoha vom FC Chelsea
Zum besten Spieler des Turniers wurde Rio Ngumoha vom FC Chelsea gewählt, obwohl sein Team nur Elfter wurde. „Es war ein fantastisches Turnier“, schwärmte er. „Ich habe schon einige Videos vom MTU-Cup gesehen und es war eine Ehre, endlich selbst einmal dabei zu sein.“ Für ihn ist es das Turnier mit den besten Teams der Welt. Umso stolzer war er auch auf die außerordentliche Auszeichnung, die unter allen teilnehmenden Mannschaften ermittelt wird.

Mit einem zufriedenen Lächeln verfolgte Klaus Segelbacher, der Macher des MTU-Cup, das Endspiel. „Es ist einfach bombastisch und grandios“, sagt er. „Die wirklich harte Arbeit des ganzen Teams in den vergangenen Wochen hat sich absolut gelohnt. Ich verneige mich vor jedem Einzelnen.“
Etwa 200 Helfer waren in der und um die Messehalle Friedrichshafen im Einsatz. Vor allem das ausverkaufte Haus mit 4500 Zuschauern am Sonntag zeigte, dass der MTU-Cup angenommen werde.
Wie es weitergeht, kann Chef-Organisator Klaus Segelbacher noch nicht sagen. Die Messehalle habe sich jedenfalls als sehr gute Alternative zur ZF Arena gezeigt. „Wir werden jetzt erst einmal das diesjährige Turnier abarbeiten und dann sehen wir weiter“, sagt der Organisations-Chef. „Wobei ich natürlich große Hoffnung habe, dass es auch nächstes Jahr wieder einen MTU-Cup geben wird.“