Als der Onkel von Mariam Oboladze dem georgischen Fußball-Verband Videos von der Kickerin des BSV Nordstern Radolfzell (B-Juniorinnen-Verbandsliga) zuspielt, dachte zunächst niemand, dass das wirklich funktionieren könnte.
Als dann aber der Brief mit der Nominierung für die EM-Qualifikation auf den Färöer Inseln kommt, kann es Mariam Oboladze nicht glauben. Erst als sie im Trainingslager ankommt, wird es ihr erst so richtig bewusst.
„Die Spielerinnen und meine Trainerin haben mich super empfangen, davor hatte ich erst ein wenig Angst“, erzählt die Mittelfeldspielerin. Auch das Training ist neu, sie sei nicht mehr die Beste in der Mannschaft, sondern muss sich mit 19 anderen Konkurrentinnen messen.
Zunächst sitzt Oboldaze auf der Bank
Bei den ersten beiden Spielen gegen Rumänien und das Gastgeberland der Färöer Inseln saß sie zunächst auf der Bank. „Das hat mich überhaupt nicht geärgert, im Gegenteil, das hat mich angespornt noch mehr zu investieren im Training“, so Oboladze.
In der 86. Minute im dritten Spiel gegen Lettland kam dann der Moment der Wahrheit: „Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Diese Erfahrung werde ich nie mehr vergessen“, erinnert sich die 17-Jährige, die mit der Nummer elf das Feld betrat. Auch wenn das Spiel deutlich mit 0:5 verloren wurde, zieht Oboladze ein positives Fazit: „Ich habe im Training alles gegeben und positives Feedback bekommen.“
Für die U17 wird Mariam Oboladze nicht mehr auflaufen dürfen, Georgien konnte sich nicht für die EM-Endrunde in Schweden qualifizieren. Schluss ist für Oboladze aber keinesfalls. Die U19 ist das nächste große Ziel der Mittelfeldspielerin. Das Team bestreitet seine EM-Qualifikationsspiele ab dem 3. April.
„Als ich angekommen war, hat mir der Trainer der U19 gesagt, dass er mich gerne dort behalten hätte“, erklärt Oboladze. Das kollidiert aber mit anderen Zukunftsplänen der Realschülerin, will sie doch in diesem Jahr die Mittlere-Reife-Prüfung absolvieren und danach Sozialpädagogin werden.

Die Ekkehard-Realschule Singen hatte sie nur für die Spiele für die U17 freigestellt.
Aufgeben ist keine Option
Mariam Oboladze wird, sobald sie wieder in Radolfzell angekommen ist, weiter fleißig trainieren. Um ihre Ziele zu verfolgen und schon bald wieder im Trikot der georgischen Nationalmannschaft auflaufen zu können.