Strahlende Gesichter beim SC Göggingen: Mit dem 3:2-Erfolg über den vom Papier her favorisierten TuS Immenstaad gelang dem Abstiegskandidaten eine faustdicke Überraschung. „Das war eine starke Mannschaftsleistung. Wir haben alle gekämpft“, freute sich Offensiv-Allrounder Alexander Stärk über den ersten Heimsieg in dieser Saison.
Mit seiner abgefälschten Freistoßvorlage hatte er den Siegtreffer in der 80. Minute eingeleitet. Trainer Adam Fiolka fand ebenso lobenswerte Worte für seinen unermüdlichen rackernden Offensivmann: „Unser Zehner ist wichtig, er gibt immer 110 Prozent!“
Anschluss ist geschafft
Alexander Stärk, der schon immer für seinen Heimatverein SC Göggingen die Kickstiefel schnürte, hat seinen prinzipiellen Optimismus nicht verloren. Über solche abgerufenen Leistungen müsste es möglich sein, den Rettungsanker in der Kreisliga A zu werfen. Den Anschluss an die anderen Kellerkinder haben sie jedenfalls mit ihrem zweiten Dreier endlich geschafft.
Für Aufmunterung sorgte schon, dass die Gögginger mit der von Thomas Bretmann erzielten Führung in die Kabine gingen. Als dann aber die spielstarken Immenstaader binnen acht Minuten den Spieß umdrehten und mit 2:1 plötzlich vorne lagen, deutete vieles auf die im Titelkampf mitmischenden Gäste als Matchwinner.
Der als Feldspieler eingewechselte Ersatztorwart macht den Siegtreffer
Doch die Gögginger wehrten sich in beeindruckender Art und Weise, lieferten einen energischen, beinharten Fight und drehten die Partie. Thomas Stolz gelang der Ausgleich und als weiteres Kuriosum markierte ausgerechnet der als Feldspieler eingewechselte Ersatztorwart Franz Duffner den Siegtreffer.
„Ein brutaler Arbeitssieg, der wichtig ist in der jetzigen Situation“, fasste Adam Fiolka zusammen – er war hier früher selbst aktiv und leitet nun seit fünf Jahren die Trainergeschicke.
Noch einen weiteren Punkteausbau erwartet auch Lothar Müller, bis zur Winterpause müssten noch einige gesammelt werden. Der 49-Jährige ist seit zwölf Jahren der Vorsitzende des SC. Schon in den Spielen zuletzt habe sich der Aufwärtstrend abgezeichnet.
Den schlechten Saisonstart führt der Vereinschef auf mehrere Faktoren zurück: Zum einen lag es aus seiner Sicht es an einer schlechten Vorbereitung, zum anderen mangele es auch ein wenig an Qualität, aber auch an Quantität.
Der 1965 gegründete Verein hatte fürwahr schon bessere Zeiten erlebt. 1971 bis 1973 gehörte der SC Göggingen der A-Klasse an, der dritte Platz im Aufstiegsjahr war die beste Platzierung aller Zeiten. 1979/80 und von 2000 bis 2002 gelang nochmals der Sprung in die Bezirksliga. Nun zählen die Gögginger seit zwölf Jahren ununterbrochen zum festen Inventar der Kreisliga A, Staffel 3.
In Zukunft mit Krauchenwies und Hausen in einer SG?
Doch wie es in Göggingen sportlich wirklich weitergeht, bleibt ungewiss. Hartnäckig kursierenden Gerüchten zufolge heißt es, dass der Sportclub gewillt sei, eine Spielgemeinschaft mit dem FC Krauchenwies und dem dort bereits angeschlossenen SV Hausen am Andelsbach bilden. Der Verein spielt in der württembergischen Bezirksliga Donau.
Damit konfrontiert, gibt sich Lothar Müller überrascht, dass dies schon die Runde mache und bestätigt: „Wir streben das an. Aber es ist noch nicht spruchreif und nichts in trockenen Tüchern“. Denn bei einem solchen Umstand müssten die Gögginger ja auch vom Südbadischen in den Württembergischen Fußballverband wechseln. Und dies womöglich bereits im nächsten Spieljahr.
Am Vereinsheim ist ein Teilneubau geplant
Dieser Schritt sei jedoch „unabdingbar und der einzig logische“, betont Müller und weist auf die sinkende Personalstärke hin. Schon auf dem Jugendsektor von der A- bis zur E-Jugend sei dieser Schritt vor vier Jahren vollzogen worden, arbeiten die Gögginger mit den anderen beiden Vereinen dieser Gemeinde, mit Krauchenwies und Hausen a.A. sowie mit dem TSV Sigmaringendorf zusammen.
„Es ist ein gutes Miteinander“, bekräftigt der Vorsitzende. Und der SC Göggingen würde damit auch nicht in der Versenkung verschwinden. Im Gegenteil: Das Spielgelände würde weiter durch Aktive und Jugend genutzt. Und am Vereinsheim haben sie sogar für die Zukunft einen Teilneubau geplant.