Handball, B-Juniorinnen Bundesliga: TuS Steißlingen – HSG Kleenheim-L. 36:32 (19:13). – Als der DJ in der Mindlestalhalle „So seh‘n Sieger aus“ spielt, tanzen die B-Jugend-Handballerinnen des TuS Steißlingen in einer Mischung aus Freude und Erleichterung übers Parkett. Freude über einen gelungenen Start in die Bundesliga-Meisterrunde, in der sie mit 6:0 Punkten die Tabelle der Gruppe B anführen. Und Erleichterung, weil sie es nach einem lange Zeit souveränen Auftritt beim 36:32 (19:13) gegen die HSG Kleenheim-Langgöns in den Schlussminuten nochmals spannend machten. „Das Ziel waren zwei Punkte, die haben wir geholt“, sagte der Steißlinger Trainer Sascha Spoo, „es kann aber nicht sein, dass wir den Gegner nochmals so aufbauen. Die letzten zehn Minuten sind nicht unser Anspruch.“
Die erste Viertelstunde der Partie verlief – trotz der Konkurrenz durch Sonnenschein und Narrentreffen in Aach vor gut besetzten Rängen und 250 Zuschauern – ausgeglichen, und nach dem 7:7 (15.) zeigten die Gastgeberinnen einen temporeichen, reifen Auftritt. Sieben Minuten lang ließ der TuS nur einen Gegentreffer zu und zog über 11:8 (20.) bis zur Pause auf 19:13 davon. „Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel werden würde“, sagte Sascha Spoo, dessen Team als einziges die Vorrunde mit 20:0 Punkten beendet hatte. Die Gegnerinnen aus dem Landkreis Gießen in Mittelhessen schafften als Zweiter ihrer Gruppe mit 13:7 Zählern den Einzug in die Meisterrunde.
Ordentlich zupackende Gäste
Dass sich die HSG Kleenheim-Langgöns nicht kampflos geschlagen geben wollte, das zeigten die in der Defensive ordentlich zupackenden Gäste über die gesamten 60 Minuten. Nach knapp elf Minuten wurde die an diesem Nachmittag mit zwölf Toren überragende Steißlingerin Jule Riedle zwischenzeitlich behandelt, kurz vor der Pause war das Spiel für Eva Kilguß beendet. „Sie hat einen offenen Bruch am Daumen und wird wahrscheinlich länger ausfallen“, befürchtete ihr Trainer.
Auch ohne Kilguß machten die Steißlingerinnen im zweiten Abschnitt da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten. Angeführt von Spielmacherin Jule Riedle, bauten die Hegauerinnen nach dem 25:19 (39.) ihre Führung weiter aus – auch als Jugend-Nationalspielerin Anne Riedle mit einer Knieblessur ausgewechselt und geschont wurde. „Diese Herausforderungen müssen wir annehmen“, sagte Sascha Spoo über die Ausfälle im ersten Meisterrundenspiel.
Obwohl das Duell vermeintlich entschieden war, als seine Mannschaft sich einen komfortablen Acht-Tore-Vorsprung herausgeworfen hatte, ahnte der 37-Jährige, was kommen würde. Spoo nahm beim Stand von 30:22 in der 48. Minute eine Auszeit und warnte seine Spielerinnen: „Das Spiel ist noch nicht durch. Werdet wieder wach!“ Wenig später betrug die Führung zwar erstmals zehn Treffer (32:22), doch dann folgten die Schlussminuten, die dem TuS-Trainer überhaupt nicht gefielen.
Fehlpässe und vergebene Torchancen häuften sich, die Deckung leistete kaum noch Widerstand – und plötzlich kam die HSG auf 34:30 (58.) heran, ehe das 35:30 durch Shauna Heuken bei angezeigtem Zeitspiel die TuS-Fans aufatmen ließ. Am Ende tanzten die Steißlingerinnen nach einem „kräftezehrenden Sieg“, so Trainer Spoo – mit einer Mischung aus Freude und Erleicherung.
TuS Steißlingen: Maunz (Tor); A. Riedle (5), Haid (2/1), Utzler, J. Riedle (12), Heuken (2), Zanger, Kilguß (3/1), Küchler (1), Reichle (5/1), Markus (6/2), Bick. – Z: 250.