Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – Nordhorn Lingen 23:35 (9:17). – Im ersten Rückrundenspiel in der 2. Bundesliga ist die HSG Konstanz chancenlos. Gegen die HSG Nordhorn-Lingen setzt es eine 23:35-Niederlage.

Der Konstanzer als solcher ist durchaus für seinen Humor bekannt. Oder treffender gesagt: Galgenhumor. „Heimsieg, Heimsieg“, begründet ein Handballfreund mit einem einzigen Wort, gleich zweimal ausgesprochen, sein Kommen zum ersten Rückrundenspiel der HSG Konstanz gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Zumindest 18 Minuten lang darf der Mann guten Mutes sein, 7:8 steht es da und für Trübsal blasen besteht absolut kein Anlass. Zehn Minuten später allerdings schon. Denn nach 28 Minuten liegen die Konstanzer Handball mit 8:16 zurück, was bedeutet: In diesen zehn Minuten zwischen Hoffnung und leichter Depression erzielen die Gäste acht Treffer, die HSG vom Bodensee nur einen. Bis zur Halbzeit gibt es dann ein Unentschieden, ein 1:1, Pausenstand also 9:17.

Gute Leistung von Konstantin Poltrum

Am Konstanzer Torwart Konstantin Poltrum liegt es nicht. Er kommt in der ersten Halbzeit auf acht positive Aktionen, was einer Erfolgsquote von über 34 Prozent entspricht. Aber seine Vordermänner bringen den Ball eben viel zu wenig in den gegnerischen Kasten. Zum einen, weil sie selbst beste Chancen, also Würfe aus freier und unbedrängter Lage auslassen. Mal geht der Ball neben den Kasten, manchmal auch drüber, auch Pfosten und Latte sind im Spiel. Vor allem aber Nordhorn-Keeper Ivan Budalic, der auf famose 13 Paraden kommt. Das ist eine unverschämte Quote von 59 Prozent, allerdings hätten es trotz des Könnens von Budalic einfach mehrfach Tore sein müssen.

Acht-Tore-Rückstand zur Pause

Was kann man angesichts eines Acht-Tore-Rückstandes in der zweiten Halbzeit noch tun? Aufholen und punkten sicher nicht. Aber Charakter zeigen, kämpfen und den Zuschauern Spaß am Handball vermitteln, das schon. Und das gelingt Kapitän Michel Stotz und seinen Mannschaftskameraden. Mehrfach gehen sie da hin, wo es im Handball wehtut, an den Kreis, in Eins-zu-Eins-Duelle. Positiv auffällig wird im zweiten Durchgang Matthieu Fenyö, der nach langer Verletzungspause erstmals wieder dabei ist.

Zwischenzeitlich verkürzen die Gastgeber den Rückstand auf sechs Tore (16:22), aber das scheint die Niedersachsen zu reizen. Sie erhöhen um weitere sechs Tore und siegen wie im Hinrundenspiel mit zwölf Toren Vorsprung.

1050 Zuschauer in der Schänzlehalle

Um auf den Konstanzer zurückzukommen, der vor Anwurf frohgestimmt war: Er geht trotz der herben Schlappe nicht deprimiert nach Hause. Denn der Konstanzer kennt sich nicht nur aus mit Galgenhumor, er ist auch treu. 1050 Zuschauer waren gestern Abend in der Schänzlehalle.

HSG Konstanz: Poltrum, Göres – Stotz, Czakó (2), Michelberger (2), Sproß (1), Erifopoulos 6/5), Leindl (3), Knipp, M. Pliuto (1), N. Pliuto (1), Hadlich (1), Fuhrmann, Fenyö (2), Köder (4/1), Schlafmann. – Zuschauer: 1050.