Handball, 3. Liga: HSG Konstanz – Wölfe Würzburg 37:34 (22:14). – Es war alles angerichtet. Schon als die HSG Konstanz in die Halle einlief, war die Schänzlehalle ein echter Hexenkessel. Beflügelt von der großen Kulisse von 1200 Fans überrollten die Gastgeber die Wölfe Würzburg in der ersten Hälfte förmlich. Allen voran Lars Michelberger knüpfte nahtlos an seine starke Leistung in Erlangen an und war nicht zu stoppen. Sieben Treffer markierte der Shooter in Durchgang eins, ehe er in Manndeckung genommen wurde. Nach neun Minuten brachte Aron Czako schon eine 8:4-Führung für seine Farben auf die Anzeigetafel, musste aber wenig später verletzungsbedingt ausscheiden. Den insgesamt siebten Ausfall an diesem Tag kompensierte Maxim Pliuto mit seinen ersten beiden Treffern für die HSG Konstanz, bei denen er sofort die guten Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigen konnte.
Präzise und variantenreich
Aber auch sonst beeindruckte die HSG wieder mit neuen Verantwortungsträgern, die vorangingen. Sebastian Hutecek etwa ging wieder dorthin, wo es wehtut, setzte seine Mitspieler toll in Szene und erbrachte als einziger verbliebener Mittelmann erneut eine Energieleistung über fast die komplette Distanz. Mit einem 4:0-Lauf stellte Konstanz dann auf 14:7 (17.), ehe Pliuto gar auf 19:9 erhöhte. In dieser Phase fand Würzburg kein Mittel gegen das schnelle, präzise und variantenreiche Angriffsspiel der HSG, die zudem jeden Fehler der Gäste über gnadenloses Tempo ausnutzen konnten. Zur Pause konnte Konstanz einen 22:14-Vorsprung mit in die Kabine nehmen.
Würzburg kommt noch einmal heran
So voller Esprit, Tempo und Ideen die HSG in Hälfte eins gesprüht hatte, so schnell wurde nach dem Seitenwechsel deutlich, dass die letzten 30 Minuten anstrengend aus Konstanzer Sicht werden könnten. Würzburg kam mit der spürbaren Mission aus der Kabine, noch einmal eine Reaktion zeigen zu wollen. So konnten die Mainfranken in Unterzahl 18 Minuten vor Schluss auf 25:28 verkürzen – zweieinhalb Minuten vor der Sirene gar auf 33:35. Noch Schlimmeres verhinderte der eingewechselte Maximilian Wolf im HSG-Tor mit spektakulären Reflexen und parierten freien Würfen. Wie die HSG reagierte, als sie unter Druck geriet, könnte für die nächsten Aufgaben mental die wertvollere Herausforderung gewesen sein, als ein Dahinplätschern der Partie. So konnte sich der starke Rechtsaußen Lukas Köder unter Druck mit einem frech per Heber über Moritz Ebert hinweg verwandelten Siebenmeter auszeichnen und behielt auch wenig später die Nerven, als Würzburg erst offen verteidigte, dann die Wurffalle stellte und ihn zum Abschluss kommen ließ. Der finale Treffer zum 37:34 unter tosendem Applaus war der elfte für den aktuell besten Konstanzer Torschützen.
„Ich bin stolz auf die Jungs“, erklärte HSG-Trainer Jörg Lützelberger. „Das sind keine selbstverständlichen zwei Punkte für uns.“
HSG Konstanz: Wolf, Görs (1) (beide Tor), Stotz (2), Czako (1), Foege (4), Michelberger (8), Hutecek (3), Knipp, Beckmann (4), Pliuto (2), Fenyö (1), Ingenpaß (1), Köder (11/2). – Z: 1200.