Handball, 3. Liga: HSG Konstanz – TGS Pforzheim 41:28 (21:16). – Inzwischen fast schon gewohnt standen die Vorzeichen bei der HSG auch vor dem Duell gegen Pforzheim alles andere als ideal. Bei Jörg Lützelberger und Vitor Baricelli hatten sich angesichts der schon bekannten zuletzt sieben Ausfälle, zu denen nun auch noch Mathieu Fenyö dazukam, deutlich sichtbare Sorgenfalten unter der Woche abgezeichnet. Zwar konnten Fenyö und Felix Sproß wieder auf der Auswechselbank Platz nehmen – aber nur für den äußersten Notfall.

Bis zum 4:5 aus Konstanzer Sicht nach etwas mehr als sechs Minuten waren es die Gäste, die vorlegten. Konstanz hingegen bekam in der Abwehr noch wenig Zugriff, sodass erst Maxim Pliuto die erste Führung für die Gelb-Blauen gelang. Acht Treffer verbuchte der 23-Jährige an diesem Abend, zeigte sich extrem sicher in seinen Abschlüssen und steuerte auch noch die eine oder andere Balleroberung mit bei, nachdem er vor einer Woche noch gut von U21-Akteuer Finn Klein vertreten worden war. Überhaupt spielte das Perspektivteam in dieser Woche eine ganz entscheidende Rolle für den Erfolg der ersten Mannschaft. Damit ein Training im Sechs-gegen-Sechs überhaupt möglich war, sprangen immer wieder spontan Talente aus der U21 ein. Dafür wurde ein weiterer Spieler von Vitor Baricelli aus der Reserve mit seinem ersten Drittliga-Einsatz belohnt. Sven Iberl verschaffte dem erneut bärenstarken Lars Michelberger ein paar Verschnaufpausen und steuerte sogar zwei Treffer bei. 25 Minuten lang war Pforzheim gut im Spiel (17:15), dann zog Konstanz das Tempo mit dem Rückhalt durch Maximilian Wolf im Tor noch einmal deutlich an. Michelberger traf zuverlässig aus der zweiten Reihe, Fynn Beckmannn zog immer wieder mit seinen schnellen Körpertäuschungen an seinen Gegenspielern vorbei und Pliuto sprühte vor Spielfreude auf der linken Außenbahn.

Die 950 vollauf begeisterten Konstanzer Fans bekamen nun spielerische Highlights fast im Minutentakt zu sehen und dankten es mit einer großartigen Atmosphäre. Gästetrainer Florian Taafel meinte, „das Publikum hier bekommt genug Blumen. Aber es macht einfach mega viel Spaß, vor einer vollen Halle mit solch einer Stimmung zu spielen.“ Sein Konstanzer Gegenüber Jörg Lützelberger berichtete davon, dass es auch ein Teil der Vorbereitung gewesen sei, „dass wir geduldig sein müssen. Ich bin stolz auf das Team, die Zusammenarbeit und den Einsatz unserer U21-Talente, die ein ordentliches Training in den letzten Wochen erst ermöglicht haben“, so der 38 Jahre alte EHF-Mastercoach über seine Spieler.

Nach der Pause dominierte die HSG das Geschehen fast nach Belieben. Nutzte Überzahlsituationen effizient aus, variierte ihr Spiel immer wieder und strahlte Spielfreude und Torhunger von jeder Position aus. Viereinhalb Minuten traf Pforzheim zu Beginn des zweiten Durchgangs überhaupt nicht. Pliuto mit einem Doppelschlag zum 24:16 hatte dies zur schnellen Vorentscheidung genutzt.

Vor Anbruch der letzten Viertelstunde betrug die Differenz erstmals zehn Tore (30:20), ehe die Youngster Sven Iberl und Jo Knipp mit den Treffern Nummer 40 und 41 den Abend für die Konstanzer abrundeten. „Eine tolle, geduldige Arbeit bis zum Schluss“, strahlte Lützelberger und meinte: „Damit haben sich die Jungs jetzt auch ein paar freie Tage verdient.“

Spitzenspiel am 11. November

Nach der Länderspielpause und dem spielfreien Wochenende kommt es zum Spitzenspiel in der Schänzlehalle. Die HSG Konstanz empfängt am 11. November um 20 Uhr als Tabellenführer den Vierten SG Leutershausen. Tickets sind im Vorverkauf mit 1,50 Euro Ermäßigung unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

HSG Konstanz: Wolf, Göres (Tor); Stotz (1), Foege (2), Michelberger (8), Sproß, Hutecek (3), Knipp (1), Beckmann (7), Pliuto (8), Fenyö, Ingenpaß (2), Köder (7/3), Iberl (2). – Z: 950.