Handball, 3. Liga: HSG Konstanz – SG Pforzheim/Eut. 34:32 (13:15). – So überschwänglich wurde vor dem Anpfiff in der Schänzlehalle nur selten gejubelt wie gestern Abend beim Spiel der HSG Konstanz gegen die SG Pforzheim/Eutingen. Der Grund war die Verstärkung mit Torhüter Konstantin Poltrum. Der 29-Jährige stand von 2015 bis 2018 bei der HSG zwischen den Pfosten und wechselte nach fünf Jahren bei Coburg und Bietigheim in der 1. und 2. Bundesliga zurück an den Bodensee.
Bei seiner Rückkehr musste der erst Tage zuvor verpflichtete Poltrum jedoch auf der Bank Platz nehmen. Tom Göres, der zuletzt trotz der 33:37-Niederlage gegen Kornwestheim überzeugt hatte, bekam erneut das Vertrauen von Trainer Jörg Lützelberger. Zu Recht, denn in den ersten fünf Minuten entschärfte die Konstanzer Nummer 30 drei gegnerische Angriffe und trug auch weiter wesentlich dazu bei, den Rückstand im Rahmen zu halten.
Auch nach der ersten Auszeit der Gastgeber beim Stand von 5:8 (13.) blieb Poltrum draußen und sah zu, wie nun Max Wolf das Tor hütete. Aber auch der Routinier konnte trotz fünf Paraden im ersten Abschnitt nicht verhindern, dass die Pforzheimer ihren Vorsprung vergrößerten. Der Bankangestellte Poltrum feuerte derweil Fans und Mitspieler an und sah von draußen, wie sein Team zur Pause auf 13:15 verkürzte.
Die Konstanzer kamen hochmotiviert aus der Kabine, nicht wie vor Wochenfrist, als sie den Beginn des zweiten Abschnitts gegen Kornwestheim verschliefen. Fünf Minuten waren gespielt, als Aron Czako den 17:17-Ausgleich erzielte. Die Gastgeber schöpften wieder Hoffnung. Allerdings flaute das Zwischenhoch schnell ab. Die SG Pforzheim/Eutingen, angeführt von Rückraum-Regisseur Julian Broschwitz, bedankte sich für gleich vier technische Fehler der Konstanzer und zog das Spiel schnell wieder auf ihre Seite (18:22/40.).
Die nächste Niederlage im letzten Heimspiel des Jahres? Mitnichten. Die HSG kam zurück, wollte das Verfolgerduell zwischen dem Tabellenvierten und dem Dritten nicht kampflos herschenken. Wieder sorgte Czako für den Ausgleich – zum 24:24 (48.), ehe es in die spannende Schlussphase ging. Kleinigkeiten sollten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Etwa eine Parade, wie die von Tom Göres gegen den freien Tim Ganz beim Stand von 30:30.
Danach warf ein Konstanzer Duo den Turbo an. Lukas Köder und der erst 19 Jahre alte Mathieu Fenyö erzielten neun der letzten zehn Tore für die Hausherren, die zweieinhalb Minuten vor Abpfiff erstmals führten und den Vorsprung ins Ziel brachten. Für den Schlusspunkt sorgte Michel Stotz mit einem Wurf ins leere Tor zum 34:32. „Das war eine unglaubliche Energieleistung“, sagte Trainer Jörg Lützelberger über den Sieg. Und der wurde von den 900 Fans dann doch noch etwas lauter bejubelt als zuvor die Rückkehr von Konstantin Poltrum.
HSG Konstanz: Wolf, Poltrum, Göres (Tor); Stotz (3), Czako (5), Foege, Michelberger (4), Sproß (3), Erifopoulos (2), Knipp, Beckmann (2), Pliuto, Fenyö (5), Ingenpass (1), Köder (9/3). – Z: 900. – Bes. Vork.: Rot (25.) für Catak (Pforzheim).