Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – GWD Minden 26:30 (11:15) – Zehntes Spiel der HSG Konstanz nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga und die zehnte Niederlage! Vor über 1000 Zuschauern ging auch das Heimspiel am Sonntagabend gegen den Traditionsclub aus Minden verloren. Und wie schon mehrfach im Laufe der bisherigen Saison häuften sich ausgerechnet in sensiblen Spielphasen die Fehler auf Seiten der Gastgeber.

Ausgeglichene Anfangsphase

Die Anfangsphase des Spiele war relativ ausgeglichen, nach 13 Minuten lag die HSG sogar beim Stand von 6:4 mit zwei Treffern vorne. Zwei Minuten später, die Gastgeber führten wieder mit zwei Toren, eine Zeitstrafe mit fatalen Folgen. Zwei Mal wurde der Ball leichtfertig abgegeben, und beide Male hatten die Gäste keine Mühe, ins leere HSG-Tor zu treffen – 7:7, die Gäste fanden ins Spiel zurück.

Die HSG ging zwar nochmals mit 8:7 in Führung und Torhüter Konstantin Poltrum – bester HSG-Akteur des Abends – brachte Minden bis dahin mit sieben Paraden zur Verzweiflung. Doch in der Folge gaben die Gäste den Ton an, es sollte die letzte Führung der Gastgeber bleiben. Immerhin hielt das Team von Trainer Vitor Baricelli das Match bis zum 10:10 in der 23. Minute offen, dann aber zog Minden davon und mit einer Vier-Tore-Führung (11:15) für die Gäste ging es in die Pause.

An eigenen Nerven gescheitert

Nach dem Wechsel dann gleich das 11:16, und die HSG Konstanz sollte in der zweiten Hälfte den Rückstand auf maximal drei Treffer reduzieren können. Symptomatisch in dieser Phase die Quote von Felix Sproß. War der Rückraumspieler mit drei Treffern in den ersten 13 Minuten maßgeblich an der zwischenzeitlichen 5:4-Führung beteiligt, so gelang ihm nach der Pause gar nichts mehr. Vor allem in Phasen, in denen ein Treffer wieder für Hoffnung auf den ersten Sieg gesorgt hätte, scheiterte er. Zum Teil auch an den eigenen Nerven, wie etwa beim Stand von 16:20, als er allein vor dem gegnerischen Tor quer abspielte, statt in optimaler Position abzuschließen. Sein Pass aber fand keinen Empfänger, im Gegenzug stand es 16:21.

Umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter

Ein weiterer Aspekt, der mehr Spannung in der Schlussphase verhinderte, waren kritische Entscheidungen der Unparteiischen, die Mitte der zweiten Hälfte mehrfach zu Ungunsten der Gastgeber entschieden. Nachdem eine solche Situation zum 19:25 geführt hatte, verlor auch Schlussmann Poltrum kurzzeitig die Nerven, es wurde kurzzeitig hektisch und lautstark klangen „Schieber-Rufe“ durch die Halle.

Länderspielpause zur rechten Zeit

Nach 51 Minuten stand es 21:27. Jo Knipp hatte mit zwei sehenswerten Treffern wieder für etwas Hoffnung bei den Fans in der Schänzlehalle gesorgt, die ihr Team nun lautstark nach vorne trieben. Doch spätestens mit dem 21:28 war die Messe gelesen. Immerhin: Trotz deutlichem Rückstand ließen sich weder die HSG-Spieler noch das Publikum hängen. Je zwei Treffer von Lars Michelberger und Aron Czako kamen zu spät, um das Match noch wenden zu können. Die Länderspielpause könnte den Konstanzern nun gut tun.

HSG Konstanz: Poltrum, Göres (Tor), Stotz (3), Czako (2), Michelberger (3), Sproß (3), Erifopoulos (2/1), Schwormstede, Gorbunovs, Knipp (4), M. Pliuto (1), N. Pliuto (2), Hadlich, Fuhrmann, Köder (4/2), Schlafmann.