Mitte August im Stade de Genève, das seit über 20 Jahren wieder einmal bei einem Servette-Heimspiel mit über 30000 Zuschauern ausverkauft ist: In der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League liegt eine Überraschung für das Team von Coach René Weiler und seinen Co-Trainer Manuel Klökler in der Luft.

Nach der knappen Niederlage im Hinspiel gegen den schottischen Kult-Club Glasgow Rangers vor über 50000 Zuschauern im Ibrox-Park hat der Schweizer Vizemeister mit dem 1:0 in der Gesamtwertung ausgeglichen. Doch in der 50. Minute unterläuft ausgerechnet Servette-Torhüter Joel Mall, der mit einer Reihe von Paraden sein Team im Hinspiel im Rennen hielt, ein Fehler – 1:1. Und das auch bei Abpfiff.

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Das Aus für die Schweizer in Sachen Champions League, aber mit dem Erfolg zuvor hatten sie sich immerhin schon für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Mit dabei auf der Genfer Trainerbank: der Konstanzer Manuel Klökler.

An der Seite von René Weiler hat Klökler als Co-Trainer schon einige interessante Clubs trainieren dürfen und internationalen Spitzenfußball kennengelernt. Angefangen hat das Trainer-Team beim FC Schaffhausen, den FC Aarau führten die beiden in die Super League, mit dem 1.FC Nürnberg scheiterten sie nur ganz knapp in den Relegationsspielen an der Frankfurter Eintracht am Aufstieg in die Bundesliga, später traf man in der Schweiz wieder beim FC Luzern aufeinander.

Station beim japanischen Rekordmeister

Spektakulär dann das Jahr 2022: Der japanische Rekordmeister Kashima Antlers verpflichtete René Weiler, der seinen Assistenten mit nach Japan nahm. Doch auf Grund der Corona-Auflagen musste ein Großteil der Vorbereitung ohne die Trainer vor Ort stattfinden, Klökler und Weiler erhielten lange keine Einreisegenehmigung.

Manuel Klökler, ein Konstanzer auf der Trainerbank des Europa-League-Teilnehmers Servette Genf.
Manuel Klökler, ein Konstanzer auf der Trainerbank des Europa-League-Teilnehmers Servette Genf. | Bild: Jürgen Rössler

Und schon wenige Monate später, nach zwei Niederlagen, erfolgte auch schon wieder die Freistellung seitens des Clubs. Zurück in Deutschland nutzte Klökler die Zeit für Hospitationen und Kontaktpflege. Auf die Zeit in Japan blickt er trotz des raschen Endes positiv zurück: „Das war eine Riesenerfahrung – beruflich, privat, aber auch kulturell!“

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René Weiler löste nach der Freistellung seinen Vertrag in Japan rasch auf und war so frei, als er ein Angebot von Servette Genf erhielt, wo er zwei Jahre als Spieler aktiv war. Der Super-League-Club verfügte allerdings bereits über ein intaktes Trainerteam, für einen weiteren Co-Trainer schien kein Platz frei.

Ein prominenter Bekannter: Manuel Klökler (links) und der brasilianische Ex-Nationalspieler Zico.
Ein prominenter Bekannter: Manuel Klökler (links) und der brasilianische Ex-Nationalspieler Zico. | Bild: Verein

Kurz vor den internationalen Spielen dann doch grünes Licht für eine weitere Zusammenarbeit zwischen Weiler und Klökler. Mit interessanten Aufgaben wie etwa im Glasgower Iborx-Park. „Das war schon speziell!“ berichtet der 49-Jährige, der aus der Jugend des FC Konstanz kommt, für den FC Singen 04 in der Oberliga spielte und auch schon den FC Radolfzell trainierte. „Die schottischen Zuschauer waren extrem fair. Zunächst war es eher ruhig, aber wenn die eigene Mannschaft gute Aktionen hatte, dann wird sie auch unterstützt. Das war für mich ein weiteres Erlebnis!“

Nun geht es ab Ende September in der Europa League gegen Slavia Prag und Sheriff Tiraspol. Und Anfang Oktober gegen den AS Rom – mit José Mourinho auf der anderen Trainerbank. Also weitere spannende Erlebnisse für den Coach aus Konstanz.