Glückwunsch zu den ersten Einsätzen in der U18-Nationalmannschaft. Wie war Ihre Lehrgangswoche?
Ich habe mich natürlich sehr gefreut über die Einladung. Wir waren gerade mit dem SC Freiburg auf dem Rückweg vom DFB-Pokalspiel in Cottbus, als ich den Anruf von Bundestrainer Guido Streichsbier bekommen habe.
Ich bin am nächsten Morgen mit dem Zug nach Nürnberg gefahren und dann mit der Mannschaft weiter nach Tschechien. Ich war sehr stolz auf die Nominierung und habe auch direkt Papa angerufen. Zuletzt hatte ich ein wenig Pech, weil wegen Corona keine Lehrgänge und Länderspiele stattfanden. Ich hatte aber schon darauf gehofft, dass es in naher Zukunft passiert.
Die drei Länderspiele hat die deutsche U18 gegen die Slowakei mit 2:0, gegen Österreich mit 3:1 und gegen Tschechien mit 3:2 gewonnen. Wie lief es für Sie?
Im ersten Spiel saß ich noch auf der Bank, durfte dann aber gegen Österreich über die vollen 90 Minuten spielen und gegen Tschechien noch mal 30. Die Aufregung war schon ein bisschen da, mit dem Anpfiff ist sie aber verschwunden. Da habe ich mich nur auf Fußball konzentriert und versucht, das Drumherum zu vergessen. Das hat geklappt, ich habe sehr gut gespielt und positive Rückmeldung bekommen.
Haben Sie die Hymne mitgesungen?
Klar, auch im ersten Spiel. Da haben wir uns auf der Bank alle in den Arm genommen und gesungen. Gegen Österreich habe ich dann hoch zu Papa geguckt, der auf der Tribüne saß. Das hat sich richtig gut angefühlt. Am Abend vorher hatte er mich noch gefragt, ob ich mir den Text angeschaut habe. Den vergesse ich so schnell nicht. (lacht)
Ihr Vater Markus wird schon dafür sorgen, dass Sie auch als Nationalspieler auf dem Boden bleiben, oder?
Natürlich, er hat direkt danach gesagt: Jetzt geht‘s drum, weiterzumachen und nicht aufzuhören. Was hab‘ ich denn erreicht? Das soll noch nicht das Ende sein.
Nervt es Sie, ständig auf ihn, den Handball-Weltmeister von 2007, angesprochen zu werden?
Ich bin sehr, sehr stolz darauf, Papas Sohn zu sein. Er hat ja das alles auch miterlebt, was ich gerade mache. Und ich bin auch stolz darauf, dass er es durchgezogen. Das nervt in keiner Weise. Ich hoffe nur, dass ich es auch einmal so weit schaffe.
Da ich eine andere Sportart mache, ist es ganz gut, dass ich nicht direkt mit ihm verglichen werden kann. Aber natürlich will ich trotzdem nicht nur als sein Sohn gesehen werden. Ich will mein eigenes Ding machen.
Aktuell spielen Sie in der U19 des SC Freiburg. Was sind Ihre Ziele im Verein?
So viele Punkte wie möglich in der A-Junioren-Bundesliga zu holen und im DFB-Pokal der Junioren so weit wie möglich zu kommen. Den hat der SC Freiburg ja schon sechsmal gewonnen. Persönlich will ich so oft wie möglich bei der U23 reinschnuppern und vielleicht mal in der 3. Liga eingesetzt werden. In der Vorbereitung war ich schon mal dabei.
Und in der Nationalmannschaft?
Da möchte ich natürlich so oft wie möglich wieder dabei sein, nominiert werden und auch spielen.