Einen Start-Ziel-Sieg landete der Singener Kay Stumper beim Europe Youth Top 10 in Berlin. Der Titelverteidiger sicherte sich mit einer makellosen 6:0-Bilanz den Turniersieg bei den Jungen. Stumper musste nur am Eröffnungstag gegen Adam Klajber (Slowakei) in den fünften Satz und war mit Abstand der konstanteste Spieler im Feld.

Schon vor dem Top 10 hatte das Talent, das für den 1. FC Saarbrücken TT spielt, zum engsten Favoritenkreis gezählt. Nach den coronabedingten Absagen des vor ihm gesetzten polnischen Duos Kulczycki und Kubik sowie des Belgiers Rassenfosse reduzierte sich das Feld der Goldmedaillenkandidaten auf Ivor Ban und Stumper.

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Der 3:1-Erfolg über den Kroaten Ban, der damit sogar aus den Medaillenrängen fiel, sicherte dem überlegenen Vorjahressieger Stumper schon in der vorletzten Runde des Ranglistenturniers den Titel. Die Plätze zwei und drei gingen an die Belgier Olav Kosolosky und Nicolas Degros.

Stumper, der schon im Alter von elf Jahren seinen ersten von drei nationalen Schülertiteln gewann, freute sich riesig über die Goldmedaille: „Es bedeutet mir wirklich unheimlich viel, zum zweiten Mal hintereinander das Top 10 gewonnen zu haben. Immerhin ist das Top 10 das bedeutendste Turnier direkt hinter den Europameisterschaften.“

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Für Stumper war sein Auftritt in Berlin gleichzeitig sein letzter bei einer Jugendveranstaltung: „Ich hoffe, dass ich nun auch im U21- und Erwachsenenbereich erfolgreiche Jahre vor mir habe“, sagte er. Mit seiner spielerischen Leistung war der Neu-Saarländer angesichts der Umstände zufrieden: „Nach einem halben Jahr ohne Wettkampf kann man sicherlich nicht in Bestform spielen. Aber ich habe bei diesem Turnier sehr gut gekämpft, hatte auch einen guten Kopf und bin immer ruhig geblieben. Ich war sehr selbstbewusst und hatte in den entscheidenden Phasen das Gefühl, noch zulegen zu können.“

„Einen Titel zu holen, ohne in Bestform zu sein, das ist auch eine wichtige Qualität“, kommentierte Zhu Xiaoyong den Sieg Stumpers. Der Bundestrainer Jungen 18, dem spielerische Fortschritte wichtiger sind als Titel, sah zwar mit dem kritischen Auge des erfahrenen Coaches viele Dinge, die es im Training weiter zu verbessern gilt, er lobte seinen Schützling aber auch: „Auch wenn nicht alle Topfavoriten am Start waren: Kay hat seine Gegner, wie es von ihm erwartet wurde, auf Distanz gehalten. Und er hat es geschafft, sich in den Phasen des Spiels, wo es wirklich wichtig wurde, gut zu konzentrieren und um jeden Ball zu kämpfen.“

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Kay Stumper ist nach den Weltklasse-Assen Dimitrij Ovtcharov (2005, 2006) und Patrick Franziska (2009, 2010) übrigens erst der dritte Deutsche, der das kontinentale Ranglistenturnier der Jungen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gewinnt.

Den ersten deutschen Doppel-Erfolg gab es allerdings schon in den Jahren 2000 und 2001 in der Mädchen-Konkurrenz, was den Namen Stumper nun zu dem am häufigsten geführten in der Siegerliste macht. Die Gewinnerin damals war Stumpers Schwester Laura. Die langjährige Nationalspielerin des DTTB legte ihren Mädchennamen erst nach ihrer Heirat mit dem walisischen Nationalspieler Adam Robertson ab.