Handball, 3. Liga: HSG Konstanz – HBW Balingen-Weilstetten II 31:26 (17:13). – In einem waren sich alle Beteiligten einig: Derbys sind das Salz in der Suppe und der aktuellste Vergleich zwischen der HSG und dem HBW bot wieder alles, was Handball zu bieten hat. Allen voran eine fantastische Atmosphäre in einer kochenden Schänzlehalle, die auch Gästetrainer Micha Thiemann „richtig Spaß“ gemacht hatte. „Geile Stimmung, so hat es sich gelohnt, zu kommen. Bitter für uns, dass wir ohne Punkte nach Hause fahren.“ Sein Gegenüber Jörg Lützelberger stimmte in die Worte seines Trainerkollegen ein und dankte „für die tolle Kulisse. Das hat wirklich Spaß gemacht, hier zu spielen.“ Belohnt wurden die Fans für ihr Kommen und ihre unermüdliche Anfeuerung mit einem packenden Derby, in dem sich beide Seiten zwar immer wieder ein paar Fehler leisteten, aber einen sehr intensiven Kampf lieferten und sich dabei nicht schonten. Nicht zu stoppen war in den ersten 30 Minuten insbesondere Linkshänder Luis Foege, der mit seiner Athletik und Wurfkraft immer wieder erfolgreich Lücken im HBW-Deckungsverbund aufbrach.
„Wir sind wirklich gut ins das Spiel gekommen“, freute sich Lützelberger. „Balingen macht das gut, hat viel Qualität und Talent auf allen Positionen.“ Seine Mannschaft lobte er für eine gute Arbeit in einem Match, in dem der HBW den Gelb-Blauen lange richtige Probleme bereitete. Noch kurz vor der Pause konnte Youngster Mathieu Fenyö in Unterzahl den Vorsprung auf 17:13 ausbauen und einen Vorgeschmack auf das geben, was nach dem Seitenwechsel kommen sollte.
Trotz einer guten ersten Halbzeit von Tom Göres, der erneut mit starken Paraden auffiel, vertraute Lützelberger wieder seinem Bauchgefühl und brachte bald Maximilian Wolf zwischen die Pfosten. Der aufgrund der anhaltenden Verletzungssorgen im Tor reaktivierte Torwart-Trainer blühte erneut richtig auf. Als Balingen zu Beginn der zweiten Hälfte bis auf ein Tor herangekommen war – der Ausgleich sollte den Gästen allerdings nie gelingen – machte der 30-Jährige mit spektakulären Flugeinlagen hinten die Schotten dicht. Im Angriff brachte Christos Erifopoulos neuen frischen Wind in das Konstanzer Spiel – viel lief nun aber auch über den im Eins-gegen-Eins kaum mehr zu haltenden Mathieu Fenyö. Der 19-Jährige spielte sich nun in einen regelrechten Rausch und übernahm in einer schwierigen Phase für die HSG Konstanz viel Verantwortung.
Nach knapp 41 gespielten Minuten war Balingen das letzte Mal auf ein Tor dran, danach drückte Konstanz weiter mit hohem Tempo und Intensität mit drei, vier Toren Abstand auf den zweiten Sieg im zweiten Heimspiel.
HSG Konstanz: Wolf, Göres (1) (Tor); Stotz (1), Czako (1), Foege (7), Michelberger (3), Sproß, Erifopoulos (4), Hutecek (1), Knipp, Beckmann, Pliuto, Fenyö (6), Ingenpaß (3), Köder (4/2). – Z: 900.