Fußball-Verbandsliga: SC Konstanz-Wollmatingen – 1. FC Rielasingen-Arlen (Samstag, 15 Uhr, Waldheim-Kunstrasen). – Zum Pflichtspielauftakt gleich ein Derby, in dem keiner etwas zu verschenken hat! Während die Gäste vom 1. FC Rielasingen-Arlen vor 22 Monaten noch in der Oberliga spielten, kämpfte der SC Konstanz-Wollmatingen damals in der Bezirksliga um Punkte. Doch auch wenn die beiden Mannschaften nun in der Verbandsliga aufeinandertreffen, ist dies noch keine Begegnung auf Augenhöhe, denn die aktuellen Ziele sind völlig unterschiedlich.
Während der Oberliga-Absteiger aus dem Hegau nach einem eher durchwachsenen Saisonstart wieder in die Spur gekommen ist und als Tabellendritter noch gute Chancen auf die Qualifikation für die Aufstiegsrunde – bei idealem Saisonverlauf sogar auf den Titel – hat, geht es für den Aufsteiger aus Konstanz, aktuell mit 16 Punkten Vorletzter, schlicht um den Klassenerhalt.
Umkämpfte Partie wird erwartet
„Wir brauchen die Punkte dringend. Aber ich denke, der 1. FC Rielasingen-Arlen will die Punkte ebenfalls, weil er noch oben mitschnuppern will“, sagt der Sportclub-Coach Adel Grimm. Er ahnt, dass dies eine umkämpfte Partie werden wird. Und auch sein Gegenüber Andreas Keller erwartet einiges: „Das wird sicherlich ein ganz unangenehmes Spiel. Wir müssen in Konstanz eine gute Leistung zeigen, um die drei Punkte mitnehmen zu können.“
Beide Trainer zeigten sich mit der Vorbereitung zufrieden – mit nur leichten Einschränkungen. Fünf Siege in fünf Testspielen sind für den 1. FC Rielasingen-Arlen zwar eine gute Bilanz, doch Keller wurmt vor allem die letzte Partie.
Zwar siegte seine Elf mit 4:3, aber drei Gegentreffer gegen den Landesligisten SG Empfingen stimmen ihn nachdenklich. Doch aus Kellers Sicht könnte dies auch ein Dämpfer im richtigen Moment sein, um optimal fokussiert in die Pflichtspiele der Verbandsliga zu gehen und dann möglichst nahtlos an den guten Lauf vor der Winterpause anknüpfen zu können.
Auch Adel Grimm war zuletzt beim 2:2 gegen den Landesligaspitzenreiter Türk. SV Singen vor allem mit der Leistung in der ersten Hälfte nicht ganz zufrieden, der Konstanzer Trainer sieht die vergangenen Wochen aber dennoch positiv: „Die Vorbereitung lief gut, alle haben sehr gut mitgezogen. Es wird spannend, wie sich das dann in den Pflichtspielen auswirkt!“
Rückkehrer bieten mehr Optionen
Beide Trainer haben nach der Rückkehr von Langzeitverletzten wieder mehr Optionen. Die Zurückhaltung des Oberliga-Absteigers in Sachen Wintertransfers lässt erahnen, dass das Ziel Wiederaufstieg nicht zwingend angepeilt wird. Keller betont: „Wir denken da von Spiel zu Spiel und schauen, was am Ende dabei herauskommt!“
Da er nur über einen kleinen Kader verfügt, dürfte entscheidend sein, ob sein Team in der Rückrunde ohne gravierende Verletzungen auskommt. „Die Spieler, die da sind, sind gut“, weiß Keller um seine routinierte Achse rund um die erfahrenen Pascal Rasmus, Christoph Matt, Dominik Almeida, Gianluca Serpa & Co. Und er hat zudem erkannt, dass der Teamgeist stimmt: „Die Tatsache, dass wir eine eher kleine Truppe sind, schweißt uns zusammen!“
Nach erstaunlich gutem Saisonstart schlug das Verletzungspech beim SC Konstanz-Wollmatingen heftig zu, musste Grimm mehrfach improvisieren, wurden Siege Mangelware und sein Team sackte von einem starken fünften Rang am zehnten Spieltag aktuell auf den vorletzten Platz ab. Den letzten Sieg gab es Anfang Oktober im Derby beim Tabellenletzten FC Singen 04.
Aber auch ihm gibt die Rückkehr einiger Langzeitverletzter wieder Zuversicht und letztlich ist das Spiel am Samstag kein normales, so Grimm: „Ein Derby ist ein Derby – da kann alles passieren, egal, wie die Tabelle aussieht!“