Frau Forster, Sie haben bei den Paralympics in Peking zweimal Gold und zweimal Silber gewonnen. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz der Spiele aus?

Im Vorfeld wusste ich ehrlich gesagt nicht, was mich in Peking erwarten würde, wie stark die Konkurrenz ist und wie sehr sich Corona auswirken würde. Von Ausfällen sind wir glücklicherweise verschont geblieben und ich habe vier Medaillen geholt – mehr konnte ich kaum erwarten. Ich bin sehr zufrieden.

Über welche Medaille haben Sie sich am meisten gefreut?

Die krasseste war der Sieg in der Super-Kombination. Trotz sechs Sekunden Rückstand nach dem Super-G hat es noch durch die Aufholjagd im Slalom für Gold gereicht. Aber für mich war die Goldmedaille im Slalom fast noch wichtiger. Das ist meine Parade-Disziplin und ich war die große Favoritin. Dem großen Druck standhalten zu können, war eine Riesenerfahrung für mich.

Wie bewerten Sie die Spiele in China abseits vom Sportlichen?

Besser als erwartet. Wir hatten alle im Vorfeld viele Bedenken, was den Umgang mit Menschenrechten und was den Stellenwert von Behinderten in China angeht. Es war aber alles bestens organisiert, der Umgang mit uns war freundlich. Da gab es überhaupt nichts auszusetzen.

Was hat Sie am meisten beeindruckt?

Die alpine Anlage. Was die Organisatoren in kürzester Zeit da aus dem Boden gestampft haben, ist unglaublich. Auf der einen Seite faszinierend, und auf der anderen aber auch abstoßend. Ein Skigebiet zu errichten in einer Region, in der normalerweise gar kein Schnee liegt, ist schon abartig.

Sie sind erst 26 Jahre alt. Da müssten doch Ihre vierten Paralympics in vier Jahren noch drin sein, oder?

Vier Jahre sind eine lange Zeit, da kann viel passieren. Planbar ist das jetzt noch nicht. Aber Mailand würde mich schon noch mal reizen. Das wären endlich wieder mal Spiele in einer klassischen Wintersportregion. Jetzt freue ich mich aber erst einmal darauf, heimzukommen und meine Eltern und Freunde in Stahringen wiederzusehen, bevor es zurück nach Freiburg geht.