Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – Volley YoungStars Friedrichshafen 3:1 (22:25, 25:19, 25:16, 29:27). – Mit purer Willenskraft hat der TSV Mimmenhausen die höchst unangenehme Aufgabe erledigt, gegen die YoungStars im Kampf um den Klassenerhalt einen Dreier einfahren zu müssen – in einem atemberaubenden Duell jugendlicher Athletik, Talent und Technik gegen Erfahrung. Die Fans in der BZ-Arena konnten am Freitag bis zum letzten Ballwechsel nicht sicher sein, ob Mimmenhausen drei Punkte tatsächlich nach Hause bringt. Wie zur Genüge schon gewohnt begann der TSV mit vielen Fehlern. Der Bundesstützpunkt machte zwar mehr, gewann aber dennoch den Durchgang mit 25:22. In den Sätzen zwei und drei rissen sich die Mimmenhausener zusammen, reduzierten ihre enorme Fehlerquote und stürmten geradezu entfesselt zum 2:1 in den Sätzen. Die Erkenntnis, noch ein Satz und alles ist wieder möglich, lähmte anschließend die in Grün spielenden Gastgeber wohl. Dennoch unverdrossen, trotz der beiden Satzbälle für die YoungStars (24:22), mit weiterhin undurchdringlichem Block (18 Punkte) und starker Diagonalen (27 Punkte Baumgärtner) drehten sie Satz und Spiel mit dem vierten (!) Matchball.

TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (A), Zippel (MB), Baumgärtner (D), Rauber AA), Friedrich (MB), Hornung (Z), Frings (L, MVP).

Dem 3:1 gegen die YoungStars folgte ein 3:2 gegen Schwaig

TSV Mimmenhausen – SV Schwaig 3:2 (22:25, 25:13, 25:21, 18:25, 15:13). – Der erste Schritt auf dem Weg zum Anschluss ans hintere Mittelfeld war mit den drei Punkten gegen die YoungStars Friedrichshafen getan. Einmal „Humpa, Humpa, Täterä“ in der BZ-Arena reicht nicht! Kapitän Jalowietzki und Co. wussten, sie durften sich mit dem 3:1 nicht zufrieden geben. Sie mussten auch den zweiten Schritt machen, den gegen Tabellennachbar Schwaig. Umso lebenswichtiger wurde der, nachdem Schwaig am Samstag die YoungStars 3:2 besiegt hatte.

Mimmenhausen ließ sich von Eigenfehlern nicht beirren

Aber die Mimmenhausener waren nicht unbeteiligt daran, dass der TSV den ersten Satz gegen keineswegs fehlerlose Schwaiger 22:25 verlor – trotz Führung (21:17). Schwache Annahmen von Jalowietzki und Rauber (dem späteren MVP) begünstigten ein unnötiges 22:25. „Wir haben sehr unterschiedliche Phasen gezeigt“, ärgert sich Trainer Christian Pampel über den Verlauf des ersten Satzes. „Wir spielen gut, Schwaig relativ schwach und wir bringen das 21:17 nicht ins Ziel!“ Mimmenhausen machte weiter, als wäre nichts gewesen. Noch einmal einen Sack voll Eigenfehler? Wir doch nicht! Und der SC Schwaig dachte wohl, dass die Gastgeber unter dem noch größer gewordenen Druck komplett einbrechen. Selten so geirrt: Mimmenhausen nutzte die schwache Gäste-Annahme, stürmte unaufhaltsam zum 25:13. Für SVS-Trainer Milan Maric ein ärgerlicher Zustand, der sich durch die gesamte Saison zu ziehen scheint: „Sowie die Spieler Fehler machen, werden sie unsicher, und kommen dann nicht mehr da raus!“

Entsetzen und riesige Freude in der BZ-Arena

Danach ging es nicht ganz so unwiderstehlich weiter. Schwaig stabilisierte seine Annahme, Mimmenhausen blieb aber auf Sieges-Niveau. Und so entwickelte sich in der gut gefüllten BZ-Arena ein umkämpfter dritter Satz. Den gewann erneut der TSV Mimmenhausen, der seine Chancen konsequent nutzte. Sehr zur Freude der Fans, die danach aber entsetzt verstummten. Plötzlich zeigte sich im vierten Durchgang wieder der „alte“ TSV, und Schwaig rettete sich gegen in der Schlussphase wieder schwächelnde Mimmenhausener mit dem 25:18 in den Tiebreak. In dem aber setzte sich Mimmenhausen, von allen kleinen Rückschlägen unbeeindruckt, mit 15:13 durch.

Einen Punkt verloren, aber viel Selbstbewusstsein getankt. „Das war ein wegweisendes Wochenende“, sagte Kapitän Jan Jalowietzki, der nur ein wenig traurig war, dass „es nicht mit den sechs Punkten geklappt hat.“

TSV Mimmenhausen: Jalowietzki (A), Zippel (MB), Baumgärtner (D), Rauber AA, MVP), Friedrich (MB), Hornung (Z), Frings (L).