Patrick Gailfuß, Kapitän des SV Meßkirch, war sichtlich froh über den schwer erkämpften 2:1-Auswärtssieg im Lokalduell beim VfR Sauldorf. Mit der allerletzten Ballberührung von Routinier und Ex-Profi Alexander Schnetzler, der eine Freistoßvorlage per Kopf versenkte, kam dieser Erfolg noch zustande.

Patrick Gailfuß hatte nach der früh kassierten Sauldorfer Führung durch Tobias Heidenberger nur zwei Minuten später mit einem Schuss ins lange Eck zum 1:1 egalisieren können (15.).

Meßkircher bevorzugen das spielerische Element

„Ein solches Derby ist immer schwieriger zu bespielen“, zog der 29-Jährige sein Resümee aus dieser intensiv und emotional geführten Partie, die, wie er es empfand, „bis zum Schluss auf des Messers Schneide stand“. Obgleich sich die Kräfteverhältnisse im zweiten Durchgang deutlich zugunsten der Meßkircher auftaten, die ständig am Drücker waren, mussten sie höllisch aufpassen.

Patrick Gailfuß
Patrick Gailfuß | Bild: Fischer, Eugen

Der VfR blieb mit seinen sporadischen Konterschlägen immer gefährlich. Auch das etwas holprige Geläuf wurde zur Herausforderung für Patrick Gailfuß und seine Mitstreiter, zumal sie mehr das spielerische Element bevorzugen würden. Das käme im frisch renovierten Meßkircher Jahnstadion sicherlich besser zum Tragen.

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Und dennoch reichte es Sekunden vor dem Abpfiff zum Sieg. Dass ausgerechnet der alte Fuchs Alexander Schnetzler zugeschlagen hat, ärgerte den Sauldorfer Schlussmann Mike Bockstart besonders. „Wir haben ihn im Umkreis von einem Quadratmeter ungedeckt gelassen“, monierte Bockstart, der früher selbst Stammkeeper des SV Meßkirch war, bevor er nach Sauldorf wechselte. Sein VfR ist nun schon seit vier Spielen sieglos.

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Die Meßkircher Fans waren jedenfalls aus dem Häuschen. Sie feierten ihre Spieler mit Böllerschüssen. . Die Lärmkulisse befand sich absolut in ihrer Hand. Auch ihre Beschallungsanlage auf dem Sauldorfer Sportplatz übertönte um ein Vielfaches die Sprecheranlage des heimischen VfR.

„Unser Teamgeist ist überragend“, freute sich Patrick Gailfuß über die konstante Aufwärtstendenz mit vielen integrierten Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs. Auch das Trainergespann mit Marco Kernler und dem immer noch als Ersatzspieler verfügbaren Alexander Schnetzler passe natürlich hervorragend.

Vergangene Glanzzeiten bleiben ein Traum

Und dennoch bleiben die vergangenen Glanzzeiten ein Traum. Der SV Meßkirch war 1961/62 für ein Jahr der höchsten Amateurklasse Schwarzwald-Bodenseeliga zugehörig und galt lange als Institution der 2. Amateurliga und Landesliga, aus der 2005 der letzte Abstieg erfolgte. Heutzutage werden in der Kreutzerstadt bescheidenere Zukunftspläne formuliert.

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Vorrangiges Ziel sei es, wieder vorne in der Kreisliga A mitzumischen, so der Kapitän, nachdem der SV Meßkirch in den Vorjahren einen dritten und vierten Platz belegte. Aktuell sind die Meßkircher wieder Dritter, doch die dicken Brocken der Liga aus Immenstaad, Kluftern und der SC Pfullendorf II kommen erst zum Leistungsvergleich.

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Die Gailfußes sind eine fußballerische Akzente setzende Familie. Sein Großvater Rolf Gailfuß machte von sich reden, als er 1972/73 gleich in seinem ersten Trainerjahr beim SC Pfullendorf den Aufstieg in die 2. Amateurliga bewerkstelligte. Nach sieben vergeblichen Anläufen sollte dies der Beginn des Pfullendorfer Höhenflugs in die Drittklassigkeit werden.

Über den SC Pfullendorf und SV Denkingen zurück zum Heimatverein

Sein Vater Michael Gailfuß schnürte für die A- und B-Jugend des SCP seine Kickstiefel, wirkte als Aktiver und bis 2019 im Trainergespann des SV Meßkirch mit und fungiert aktuell als Kassenprüfer im Verein. Und er selbst fand als gebürtiger Meßkircher nach den ersten Jugendstationen beim SVM ebenfalls den Weg in die Jugendabteilung des SCP. Sodann spielte er fünf Jahre lang für den Landesligisten SV Denkingen, ehe er vor vier Jahren zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist.