Als Mark Burgenmeister vor gut zehn Jahren noch in der A-Jugend auf Torejagd geht, spielt die erste Mannschaft der SpVgg F.A.L. in der Kreisliga A. Im späten Frühjahr 2011 schaffen die A-Junioren der Spielvereinigung um Burgenmeister den Sprung in die Landesliga.
Auch dem Herren-Team gelingt der Aufstieg – in die Bezirksliga Bodensee: „Ich hatte damals ein paar Einsätze bei der Ersten, mehr aber auch nicht“, erinnert sich der inzwischen 30-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, was er in den kommenden Jahren mit seinem Heimatverein erreichen würde.

Aufstieg, Aufstieg, Aufstieg
Denn in seiner ersten Saison bei den Aktiven folgt prompt der Aufstieg von der Bezirks- in die Landesliga. Dort halten sich Burgenmeister und Co. wiederum nur eine Spielzeit auf – schnurstracks geht es in die Verbandsliga.
„Niemand konnte damit rechnen“
Innerhalb von nur drei Jahren hatte sich die Mannschaft des damaligen Trainers Christian Rau durch drei aufeinander folgende Aufstiege von einem Kreisliga-Team zu einem Aushängeschild des Bezirks Bodensee entwickelt: „Das war schon krass, wie schnell das damals ging. Niemand konnte damit rechnen“, sagt Burgenmeister, der schnell zum Leistungsträger avancierte und mit vielen Toren großen Anteil an den Erfolgen hatte.
Selbst in der Verbandsliga im Jahr darauf zeigte der Offensivspieler seine Klasse: 20 Tore gelangen ihm im südbadischen Oberhaus, den Abstieg konnte er mit seinen Treffern allerdings nicht verhindern.
Ein Top-Team in der Landesliga
Mittlerweile hat sich die SpVgg F.A.L. nach einem weiteren Auf- sowie erneutem direkten Wiederabstieg in der Landesliga festgesetzt. In der Staffel drei zählt die Elf jährlich zu den Top-Mannschaften und wird von den gegnerischen Trainern beim Thema Aufstieg stets heiß gehandelt. Aktuell steht das Team von Florian Stemmer auf Platz zwei, welcher am Ende die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation bedeuten würde.
Mark Burgenmeister könnte mit F.A.L. also bald schon wieder im südbadischen Oberhaus spielen – allerdings zum ersten Mal ohne seinen zweieinhalb Jahre älteren Bruder Frank, bei dem er vor 25 Jahren „das erste Mal auf dem Sportplatz mitgerannt“ sei. Der langjährige zentrale Mittelfeldspieler ist mittlerweile umgezogen und spielt in der Ravensburger Region für die SG Waldburg/Grünkraut.
Burgenmeister hat sich nie wirklich mit einem Wechsel beschäftigt
„Ich hatte in den vergangenen Jahren immer die Chance, bei meinem Heimatverein relativ hoch zu spielen“, sagt Mark Burgenmeister. Aus diesem Grund habe er sich nie wirklich mit einem Vereinswechsel beschäftigt und wenige Gespräche geführt, wie er erzählt. „Wenn wir viele Jahre in der Bezirksliga geblieben wären, hätte ich mich vielleicht schon mal mit einer neuen Herausforderung beschäftigt“, gibt Burgenmeister ehrlich zu.
Durchaus Verständnis für Vereinswechsel
Denn grundsätzlich denkt der 30-Jährige, der nun schon deutlich mehr als zwei Jahrzehnte für die SpVgg F.A.L. kickt, keinesfalls negativ über Spieler, die sich für eine neue Herausforderung entscheiden: „Es kommt auf den Grund des Wechsels an“, sagt Burgenmeister und führt aus: „Ein 18- oder 19-Jähriger sollte nicht aus finanziellen Gründen gehen. Aber wenn ein Spieler höherklassig spielen möchte und das bei seinem Heimatverein nicht kann, finde ich das total in Ordnung“, sagt er.
Dennoch habe er persönlich nie wirklich gezuckt – bei keinem Angebot: „Fußball ist für mich ein Hobby, das nicht vom Geld abhängen sollte. Wenn man bezahlt wird, muss man sich auch der Verantwortung und den Pflichten gegenüber des Klubs bewusst sein“, sagt er.
Perfekte Voraussetzungen in Frickingen
In Frickingen waren der Fußball und sein Studium für ihn immer perfekt miteinander vereinbar. Burgenmeister studierte an der Universität in Konstanz Sportwissenschaften, konnte so weiter in der Region bleiben und Fußball spielen.
Inzwischen arbeitet er als Sporttherapeut in einer Physiotherapie-Praxis – lernen auf Prüfungen muss er also nicht mehr. Also könnte er ja auch jetzt noch die Chance nutzen, für einen anderen Verein zu spielen, oder?
Noch ein bis zwei Jahre? Oder fünf bis zehn?
„Ich habe hier ja immer noch die perfekten Voraussetzungen. Ich spiele in der Heimat, habe viele Freunde im Verein und die sportliche Perspektive ist ideal“, sagt das F.A.L.-Urgestein. Wie lange er noch Fußball spielen wird, weiß Burgenmeister nicht. „Dazu mache ich mir gar keine Gedanken. Es könnte von Jahr zu Jahr so weit sein. Vielleicht spiele ich nur noch ein bis zwei, vielleicht aber auch noch fünf bis zehn Jahre“, so Burgenmeister.