Fußball: Ein Wechsel, der die Gemüter am Bodensee erhitzt: Kevin Peckruhn, langjähriger Torjäger des ESV Südstern Singen, unterschrieb erst im Juni einen Vertrag mit dem 1. FC Rielasingen-Arlen II. Wenige Wochen später die Kehrtwende: Peckruhn ist zurück beim ESV und sorgt damit für großen Frust bei den Verantwortlichen des Bezirksligisten von der Talwiese.
Mit großem Bedauern hatten sich die Südsterne im Juni von Peckruhn verabschieden müssen. „Kevin, wir wünschen dir beim FC Rielasingen-Arlen alles Gute. Die Türen beim ESV sind für dich und deine Familie stets offen“, schrieb der ESV damals in den sozialen Netzwerken.
Nikqi nicht überrascht
Eine Einladung, die Peckruhn nun knapp zwei Monate nach seiner Unterschrift beim Bezirksligisten annahm. ESV-Abteilungsleiter Labinot Nikqi zeigt sich von Peckruhns Rückkehr wenig überrascht: „Er war bei uns mit Herz und Seele dabei. Nur beim ESV macht es ihm Spaß“, so Nikqi und fügt hinzu: „Kevin war immer mein Liebling und das wird er immer bleiben.“
Dass Peckruhn die Südsterne damals aus Angst, aufgrund hochkarätiger Neuzugänge beim Landesliga-Aufsteiger seinen Stammplatz zu verlieren, verlassen hatte, schließt Nikqi aus. Er beteuert, dass Kevin Peckruhn „abwechselnd auf dem Flügel und auch im Sturm spielen kann. Er hatte bei uns immer einen Stammplatz!“, so der Abteilungsleiter der Singener.
Peckruhn „nie wirklich angekommen“
Peckruhn selbst freut sich über die Rückkehr zu den Südsternen, obwohl sein Eindruck von der kurzen Zeit auf der Talwiese recht positiv war: „Das sind alles sehr nette Leute, mit denen ich mich gut verstanden habe“. Dann fügt er allerdings hinzu: „Angekommen bin ich dort aber nie wirklich. Beim ESV fühle ich mich zuhause. Für mich persönlich fühlt es sich einfach richtig an, wieder in Singen zu sein“.
Dass der 32-Jährige diese Entscheidung jedoch nur wenige Tage vor Rundenauftakt gefällt hat und diese dem 1. FC Rielasingen-Arlen zudem per WhatsApp statt persönlich übermittelt hat, wie der Club mitteilte, sorgt auf der Talwiese für große Verärgerung. „Für uns ist das eine absolute Enttäuschung“, teilt Benjamin Winterhalder dem SÜDKURIER auf Anfrage mit.
„Wir sind sogar richtig sauer. Schließlich hatten wir fest mit ihm die Runde geplant“, sagt Winterhalder, der zusammen mit Aurelio Baratta die Bezirksliga-Mannschaft der Hegauer trainiert, und fügt an: „Sechs Tage vor Rundenstart so eine Entscheidung – damit lässt er eine ganze Mannschaft, einen ganzen Verein im Stich!“