Fußball: – Wir befinden uns im Jahre 2024 nach Christus, am 24. November. Der komplette Bezirk Hochrhein ist von Schneemassen besetzt. Der ganze Bezirk? Nein! Ein von unbeugsamen Fußballern bevölkertes Dorf westlich der B500 hat den Samstag damit verbracht, dem frostigen Eindringling unbändigen Widerstand zu leisten.

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Das Leben war nicht leicht für die zehn kräftigen Jungs auf dem Kunstrasenplatz zwischen Gaiß, Bohland und Ziegelhütte. Nur mit einfachen Schneeschaufeln bestückt, stemmten sie sich mutig gegen die weiße Pracht – und feierten einen historischen Sieg. Wer dabei als Miraculix auftrat und einen rot-weißen Zaubertrank gebraut hat, bleibt offen. Und nicht überliefert ist, ob die wackeren Burschen beim Schneeschippen sangen, wie ein Troubadix – um böse Nachbarn abzuschrecken.

Räumaktion: Beim SV Eschbach wurden die Schneeschaufeln geschwungen, um das Spiel in er Kreisliga B-3 gegen den SV Nöggenschwiel zu ...
Räumaktion: Beim SV Eschbach wurden die Schneeschaufeln geschwungen, um das Spiel in er Kreisliga B-3 gegen den SV Nöggenschwiel zu ermöglichen. | Bild: Symbolbild: momanuma - stock.adobe.com

Schneeberger pfeift zwischen Schneebergen

Somit ist für die Nachwelt klar, dass am heutigen Sonntag lediglich beim SV Eschbach der Ball rollt. Das Spiel gegen den SV Nöggenschwiel in der Kreisliga B-3 möge pünktlich um 15 Uhr beginnen. Bezeichnenderweise wird diese einzigartige Partie zwischen den Eschbacher Schneebergen ausgerechnet von Schiedsrichter Kurt Schneeberger aus Rheinfelden geleitet.

Voller Einsatz: Kurt Schneeberger aus Rheinfelden – hier ein Archivbild vom Sommer – wird das Spiel zwischen den Schneebergen beim SV ...
Voller Einsatz: Kurt Schneeberger aus Rheinfelden – hier ein Archivbild vom Sommer – wird das Spiel zwischen den Schneebergen beim SV Eschbach gegen den SV Nöggenschwiel um 15 Uhr anpfeifen. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Warum aber rotteten sich die unbeugsamen Eschbacher zusammen, um das Unmögliche möglich zu machen? Die Antwort weiß Trainer Lothar Lehmann. Der war übrigens ebenfalls fleißig dabei und ließ sich nicht – wie Stammes-Häuptling Majestix – von den Mannschaftskapitänen auf einem Schild über den geräumten Kunstrasenplatz tragen.

„Bitte nicht noch ein Nachholspiel“

„Wir haben doch schon die Spiele beim DTFV Bad Säckingen und beim FC Dachsberg nachzuholen. Deshalb wollten wir jetzt unbedingt spielen“, so Lehmann, dessen Elf zuletzt am 2. November, beim 3:0 gegen den SV Obersäckingen, auf dem Platz stand. Schließlich fiel auch das Spiel vor Wochenfrist gegen den SV Blau-Weiß Murg II aus. Diese Partie wird allerdings nicht nachgeholt, sondern wurde am „Grünen Tisch“ mit 3:0 für den SV Eschbach gewertet.

Trainer Lothar Lehmann (SV Eschbach): „Wir wollten unbedingt spielen, zumal wir schon zwei Nachholspiele auszutragen haben.“
Trainer Lothar Lehmann (SV Eschbach): „Wir wollten unbedingt spielen, zumal wir schon zwei Nachholspiele auszutragen haben.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Bleibt angesichts der dreiwöchigen Spielpause zu hoffen, dass sich die Räumaktion für den SV Eschbach nicht als Eigentor entpuppt. Die saisonübergreifend seit 19. Mai unbesiegte Mannschaft steht auf Rang vier. Sie könnte mit einem Erfolg gegen den oberen Tabellennachbarn aus Nöggenschwiel ruhmreich den zweiten Platz erobern und dem Spitzenreiter SG FC Wehr/Brennet II dicht auf die Fersen rücken.

Alle restlichen Spiele fallen aus

Alle anderen für dieses Wochenende angesetzten Spiele zwischen Schliengen und Altenburg und bis hinauf nach Höchenschwand wurden abgesetzt. Sie werden von den Staffelleitern entweder auf die vorgesehenen Nachholspieltage an den kommenden zwei Wochenenden oder auf Termine im Frühjahr verlegt.