Fußball-Landesliga: – Schiedsrichter Munir Hamad aus Konstanz hatte schon auf die Uhr geschaut und in der dritten Minute der Nachspielzeit die Pfeife im Mund. Da schickte der Rheinfelder Almin Mislimovic seinen Teamkollegen Serkan Korkmaz los und der überwand den Laufenburger Torwart Fatih Er mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 2:1.
Der Jubel bei den Rheinfelder Fans und Spielern am Rande des Laufenburger Kunstrasenplatzes kannte nun keine Grenzen mehr. Spieler und Fans lagen sich in den Armen.
Auf der Seite der Null-Achter dagegen blankes Entsetzen. Trainer Alaa Eldin Atalla war gefasst, aber auch etwas selbstkritisch: „Ich habe zwei Minuten vor Spielende voll auf Risiko gesetzt. Das hat nichts gebracht.“
Für Defensivmann Felix Zölle hatte er den offensiveren Tim Oeschger ins Spiel gebracht. Warum auch nicht? Mit einem Punkt wäre der SV 08 Laufenburg nach fünf eher verschenkten Punkten in den beiden Wochen zuvor auch nicht glücklich gewesen. Jetzt aber mit dem Gegentreffer praktisch mit dem Schlusspfiff war es gar keiner.
Der Wechsel war aber nicht der Grund für die Niederlage. Was deutlich wurde: Hatte der SV 08 Laufenburg bis zu diesem Spiel noch den besten Sturm der Liga, gehen der Mannschaft in der Offensivabteilung langsam die Spieler aus.
Der verletzte Benedikt Illmann, der privat verhinderte Sandro Knab und Jonas Gläsemann, der der Mannschaft seit Wochen wegen einer Verletzung fehlt, fehlen an allen Ecken und Enden. Das stecke natürlich auch seine Mannschaft sicher nicht so einfach weg, gab Atalla zu.
Der FSV Rheinfelden zog jedenfalls mit seinem Sieg in der Tabelle am SV 08 Laufenburg vorbei und reihte sich vorerst auf dem sechsten Platz ein, während der SV 08 Laufenburg den Kontakt zu den Spitzenpositionen erst einmal verloren hat. „Was wir zeigen, ist zu wenig fürs obere Drittel“, so der Trainer.
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Eduard Nowak rettet auf der Linie
Die Partie war zunächst ausgeglichen, wobei der FSV Rheinfelden die besseren Chancen hatte. So war der Schuss von Jeremy Stangl etwas zu schwach.
Almin Mislimovic und Massimo De Franco scheiterten ebenso wie auf der Gegenseite Paul Mendy mit einem Kopfball und Alexander Schneider mit einem zu hoch angesetzten Schuss.
Glück hatten die Platzherren, als Serkan Korkmaz mit einem Freistoß nur die Latte traf (26.) und Eduard Nowak nach einem Patzer von Schlussmann Fatih Er einen Schuss von Mislimovic auf der Linie mit dem Kopf entschärfte (38.).
Fast im Gegenzug brachte Paul Mendy die Null-Achter nach einer Kombination über Luca Schmidt und Luca Malzacher aus halblinker Position in Führung. Julian Häusel, der für den Grippe-kranken Oguz Ozan das Tor der Rheinfelder hütete, war machtlos.
Die Gastgeber schafften es aber nicht, ihre Führung in die Pause zu retten. „Nach einem Einwurf verlieren wir wieder einmal in einer Überzahlsituation den Ball“, ärgerte sich Atalla.
Anton Weis brachte Vincent Kittel ins Spiel, der den Ball mit dem Halbzeitpfiff zum 1:1 ins Netz beförderte.
Der SV 08 Laufenburg erhöhte zu Beginn der zweiten Hälfte zwar den Druck, ohne aber zu großen Chancen zu kommen. Auch nachdem der Rheinfelder Antonio Fischer wegen eines groben Foulspiels mit Rot vom Platz musste (55.), nutzten die Gastgeber ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht aus. „Von der Überzahl habe ich nichts gemerkt“, gab Atalla zu.
Während Bujar Halili nur das Außennetz traf, setzte Kittel einen Kopfball nur knapp vorbei. In der letzten Viertelstunde mussten dann auch die Gastgeber zu zehnt spielen, da Luca Malzacher die Gelb-Rote Karte sah.
Nach dem Siegtreffer für seine Mannschaft in der Nachspielzeit war Trainer Musa Musliu vom FSV Rheinfelden überglücklich.
„Das war ein geiler Kampf von beiden Mannschaften. Dennoch ist unser Sieg insgesamt verdient. Endlich haben wir uns einmal für eine gute Leistung belohnt, was uns bisher oft nicht gelungen ist“, sagte er.
Außerdem setzte sein Team einer langen Negativserie endlich ein Ende: Der FSV Rheinfelden feierte seinen ersten Auswärtssieg in dieser Saison.
