Fußball-Landesliga: – In den vorangegangenen beiden Spielzeiten erzielte die Tormaschinerie des SV 08 Laufenburg in nur 29 Landesliga-Partien 93 Treffer. Nun, im dritten Spiel der neuen Fußballsaison beim FV Herbolzheim, summierte sich der Anteil der Nullachter-Formation daran auf nur drei Tore.

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Was unter anderem darauf zurückzuführen war, dass die Torgaranten Bujar Halili und Sandro Knab verletzt ausfielen und ein Teil des hochklassigen Offensivpersonals inzwischen andernorts spielt (Armenio, D‘Accurso, Esser, Kapidzija).

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Was früher vielleicht für ernsthafte Sorgenfalten in Laufenburg gesorgt hätte, lässt sich nun mit relativer Entspanntheit verfolgen. Denn es steht beim Landesligisten eine neue Generation bereit und diese verdiente sich ein Remis beim FV Herbolzheim, der nach vier Spielen ebenso ungeschlagen bleibt wie der SV 08 nach drei Partien.

Kaum zu bremsen: Erstmals in der Laufenburger Startelf in seinem fünften Landesliga-Einsatz stand Benedikt Illmann. Der 18-jährige ...
Kaum zu bremsen: Erstmals in der Laufenburger Startelf in seinem fünften Landesliga-Einsatz stand Benedikt Illmann. Der 18-jährige Angreifer war einer der auffälligsten Gäste-Akteure. | Bild: Neithard Schleier

Erstmals in der Startelf in seinem fünften Landesliga-Einsatz stand Benedikt Illmann. Der 18-jährige Angreifer war einer der auffälligsten Gäste-Akteure. Ein blonder Schlaks, dennoch robust, zugleich wendig und antrittsschnell. „Er hat seine Stärken in der Ballbehauptung“, sagte Co-Trainer Yannick Matthes. Zugleich sei Illmann in seinen Qualitäten breit aufgestellt, wovon sich auch die Herbolzheimer überzeugen durften.

1:0 durch Josef Tohmaz Video: Neithard Schleier

Als die Gäste, die nach einem Alleingang von Torjäger Josef Tohmaz (7.) verdient 0:1 zurücklagen, nach etwa 20 Minuten aufdrehten, rückte Illmann in den Fokus. Agil im Sturmzentrum wirkend machte er Flanken fest, kreierte Torgefahr und war Sinnbild dafür, wie die einzelnen Rädchen im Laufenburger Spiel immer besser ineinandergriffen. Einzig eine hundertprozentige Torchance ließen die Gäste noch vermissen.

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Starten wollten sie defensiv stabil, doch „wir sind ein bisschen schwer reingekommen“, verwies Matthes auf die „schweren Beine“. Nach dem Pokal-Fight gegen Oberligist Freiburger FC (0:2 nach Verlängerung) am Mittwoch verschärfte sich die personelle Lage, neben Matthes als Notnagel und Backup-Torhüter Fatih Er stand nur noch ein Feldspieler auf der Ersatzliste.

Fußball-Landesliga

Angesichts dieser Vorzeichen überraschte es nicht, dass zunächst der FV Herbolzheim mit seiner quirligen Offensive gegen eine neu formierte SV-08-Defensive dominierte. Zu oft habe man den tieffallenden Herbolzheimer Stürmer offen gelassen, lautete Matthes‘ Analyse. Die Gäste stabilisierten sich aber und legten nach der Pause eine Schippe drauf. „Wir haben mehr Schnittbälle gespielt“, erklärte Matthes, warum es seiner Elf häufiger gelang, die gegnerische Defensivreihe zu knacken.

1:1 durch Jonas Gläsemann Video: Neithard Schleier

Zunächst aber musste Torwart Raphael Scherzinger mit zwei Glanzparaden gegen Mirco Barella (47., 51.) das 0:2 verhindern. Nach einem ungenutzten Alleingang Illmanns (55.) war es Jonas Gläsemann, der eine flache Hereingabe Mike Heydes zum 1:1 unter die Latte bugsierte (62.).

Kein Tor - Abseits! Video: Neithard Schleier

Es folgte ein phasenweise offener Schlagabtausch mit Vorteilen der Laufenburger, die sich konditionell in einer Top-Verfassung präsentierten und die besseren Chancen auf das Führungstor hatten: Gläsemann schoss aus kurzer Distanz über die Latte (75.), Illmann schloss seinen zweiten Alleingang neben das Gehäuse ab (84.). Als eine Illmann-Flanke in der 89. Minute mit etwas Glück bei Heyde landete, zog dieser aus zwölf Metern direkt ab, scheiterte aber am sensationellen Reflex von Torwart Pascal Metzger (89.).

Yannick Matthes, ehemaliger Fitness- und Athletiktrainer des SV 08 Laufenburg: „Das Thema Kopfballspiel verdient mehr ...
Yannick Matthes, ehemaliger Fitness- und Athletiktrainer des SV 08 Laufenburg: „Das Thema Kopfballspiel verdient mehr Aufmerksamkeit. Ich denke auch, dass man Kopfbälle selbst bei den Erwachsenen nicht eigens wöchentlich trainieren sollte. Bei besonderen Spielsituationen wie bei Eckbällen ist es aber in Ordnung.“ | Bild: Gerd Welte

Somit blieb den Null-Achtern der zweite Saisonsieg verwehrt, doch man sei stolz auf die Leistung, betonte Matthes. Die wichtigste Erkenntnis: „Es kommt nicht auf Einzelspieler an“, so der Laufenburger Co-Trainer, der SV 08 überzeugt gerade auch als Kollektiv. Angesichts der personellen Rückschläge sowie dem dritten Spiel in sechs Tagen lobte Matthes: „Hut ab vor der mentalen Einstellung. Das ist, was es gerade so geil macht, Trainer oder Spieler in Laufenburg zu sein.“

SV 08 Laufenburg: R. Scherzinger – Malzacher, Hackenberger, Flaig, Bouhouch – Heyde, Schneider, Willmann, Gläsemann – M. Schmidt (89. Oeschger), Illmann.