Seit Sommer 2021 trainiert Michael Hägele aus Albbruck den SC Niederhof/Binzgen, der aktuell auf dem fünften Platz der Kreisliga B-3 steht. Vorherige Stationen des 56-Jährigen waren unter anderem der SV Buch, der SV Waldhaus und der FC Rot-Weiß Weilheim.
Michael, was ist da los beim SC Niederhof/Binzgen? Trotz Umbruch mischt ihr vorn mit, seid beste Heimelf der Liga.
Ja, es läuft ganz gut bei uns, obwohl im Sommer langjährige Stützen wie Philipp Müler, Christian Keller, Steffen Birlin, Julian Merz und Markus Oeschger Platz für jüngere Spieler machten. Was aber einen positiven Nebeneffekt für die „Zweite“ und „Dritte“ hat. Die stehen in der Kreisliga C so gut da, wie nie zuvor.
Trotzdem ein gewaltiger Aderlass...
Richtig – es gab nicht wenige im Umfeld, die nach 14 Abgängen befürchteten, dass wir gegen den Abstieg spielen. Umso schöner, dass es so prima läuft.
Wie sieht der „neue“ Kader aus?
Es kamen viele Spieler, vom SV BW Murg und unserem Nachwuchs. Dazu ein erfahrener Mann wie Marcus Widmann aus Laufenburg. Der Kader mit 20 Spielern weist einen Altersschnitt von 21, 22 Jahren auf. Eine Herausforderung, ob die Jungen mithalten können.
Und – können sie?
Ja klar – und es zeigt sich, dass wir bei den Neuen die richtige Auswahl getroffen haben. Unsere Fußballer sollen nicht nur auf dem Platz glänzen, sondern auch daneben. Wir haben aktuell 17 Teams im Spielbetrieb und viele Anlässe – da braucht es jeden. Ich bin begeistert, wie sich alle einbringen.
Und wann geht es in die Kreisliga A?
Das steht derzeit nicht auf dem Plan. Wir wollen mittel- bis langfristig etwas Neues aufbauen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in fünf Jahren eine richtig tolle Mannschaft haben werden.
Schon jetzt läuft es ganz gut, welche Erklärung haben Sie dafür?
Die Auftritte im Pokal haben die Mannschaft zusätzlich motiviert. Verdiente 1:0-Siege gegen den FC Wallbach – in Unterzahl – und den SV Waldhaus sowie das sensationelle Viertelfinalspiel gegen Bezirksligist TuS Binzen. Wir hätten fast den Einzug ins Halbfinale geschafft – bekamen viel Anerkennung.
Aber es gab auch Rückschläge?
Naja, es fehlt manchmal die nötige Erfahrung. Aber das kommt mit der Zeit. Wir haben nach 15 Spielen schon 29 Punkte auf dem Konto. Mit lediglich 30 erzielten Toren. Da sieht man, wo es noch fehlt. Dafür stehen wir in der Defensive hervorragend da, haben die drittbeste Abwehr der Staffel drei – die ich ausgesprochen stark einschätze.

Nun geht es trotzdem mit einem 1:2 beim SV Albbruck in die Winterpause?
Die Albbrucker siegten in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter, den man nicht geben muss. Aber denen stehen ganz andere Kaliber zur Verfügung. Für uns ist es doch ein Erfolg, trotz dieser Niederlage auf Rang fünf zu stehen.
Sie sind also rundum zufrieden?
Auf jeden Fall – und stolz auf die Jungs. Ganz wichtig für den Erfolg sind auch Sportchef Frank Eckert, der im Hintergrund die Fäden zieht, und seine Frau Jenniffer. Sie stecken enorm viel Energie in den Verein – und haben uns nach dem Albbrucker Spiel zu sich nach Hause zum Spaghetti-Essen eingeladen...
Fragen: Matthias Scheibengruber