Anna, wer Butowski heißt, landet doch unwillkürlich beim Fußball – oder nicht?
Nun ja, mein Papa Uwe und mein Onkel Mike haben ja früher in Brennet und Wehr gespielt. Mit fünf, sechs Jahren kam ich ebenfalls zum Fußball – auch weil mein Bruder Tobias gekickt hat.
Die Liga pausiert drei Wochen. War‘s gut oder schlecht für den Tabellenachten?
Die Tabelle steht noch nicht im Fokus. Wir haben intensiv trainiert und die Zeit genutzt, um die Köpfe frei zu kriegen. Die Ausbeute mit fünf Punkten sieht mager aus – aber der Schein trügt.
Man sagt, dass die Tabelle nicht lügt...
Oft ist das zweite Jahr schwieriger. 2022 mischten wir dank der Aufstiegseuphorie sehr gut mit. Nun haben wir einen neuen Trainer, der sehr viel Erfahrung mitbringt und uns taktisch viel Neues lehrt. Jedoch gelingt es nicht immer, die Qualität auf den Platz zu bringen.

Wo klemmt es denn?
Leider fällt Torjägerin Leonie Goering länger verletzt aus. Ansonsten sind alle Mädels an Bord. Unsere Vorbereitung lief super, wir haben viel Neues gelernt. Dann folgte der Dämpfer im Pokal und zum Saisonstart ging es gegen beide Spitzenteams – wobei wir jeweils nur knapp unterlagen. Es fehlt Stabilität in der Defensivarbeit, wie die hohen Unentschieden zeigten. Drei oder vier Tore sollten uns eigentlich zum Sieg reichen.

Sieht also nach Abstiegskampf aus?
Es ist natürlich oberstes Ziel, in der Liga zu bleiben. Aber wir haben noch vier Spiele gegen Teams unserer Kragenweite. Da holen wir uns die Punkte, um eine entspannte Winterpause zu haben.

Wie sieht die Zukunft des Frauenfußballs beim SC Niederhof/Binzgen aus?
In vier Nachwuchsteams spielen über 60 Mädchen – und jede Woche kommen ein, zwei Neue dazu. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es jene Mannschaften, die sich nicht um Mädchenfußball gekümmert haben, heute nicht mehr gibt.
Also gibt es für euch Spielerinnen durchaus eine Verpflichtung, oben zu bleiben?
Die Zukunft des Frauenfußballs beim SC Niederhof/Binzgen hängt nicht nur von der Liga ab. Auch Kameradschaft, gemeinsam Events und Partys sind Erfolgsgaranten. Vielleicht sollten wir öfter vor dem Spiel ‚ne Party machen.
Wieso das denn?
Unser einziger Sieg gelang nach dem Ausflug zum Wasen. In bester Partylaune kamen wir am frühen Morgen heim. Im Frühling spielen wir oft samstags zu Hause – das würde gut passen... (lacht)
Fragen: Matthias Scheibengruber