Fußball-Kreisliga A, Ost: – Eigentlich heißt er Luigi. Seit frühester Kindheit nennen ihn alle nur „Gino“ – ein in Italien üblicher Kurzname für Luigi. Ob er seinen Namen damals in Anlehnung an die in den 70er Jahren berühmte italienische Fußball-Legende Luigi „Gigi“ Riva erhalten habe, lacht Luigi Lentisco und zuckt fragend mit den Schultern: „Das weiß ich nicht genau. Da müsste man mal meinen Vater fragen. Der ist genauso fußballverrückt wie ich.“ Italien und Fußball gehören einfach zusammen und so war es nicht verwunderlich, dass sich „Gino“ Lentisco bereits mit sechs Jahren dem FC Erzingen anschloss.
„Damals wurde überall im Dorf gekickt. Es war eigentlich selbstverständlich, dass man nicht nur so aus Spaß an der Freude kickt, sondern sich im Verein mit anderen Kindern messen möchte“, erinnert er sich an die Anfänge. Sein Vater Pasquale war Aktivspieler bei U.L.I. Klettgau und später als Co-Trainer mit Alfredo Minicozzi beim FC Erzingen II.
Zweieinhalb Jahre beim FC Grießen
Bis hin zu den A-Junioren durchlief Luigi Lentisco alle Altersklassen beim FC Erzingen, wechselte dann für zwei Jahre zum FC Grießen. Zweieinhalb Jahre später kehrte er zu seinem Heimatverein FC Erzingen zurück.

Unter Trainer Achim Flum schaffte der gelernte Gießerei-Mechaniker den Sprung in die erste Mannschaft. „Danach ging es ein wenig turbulent zu“, erzählt Lentisco. Vor allem auf der Erzinger Trainerbank herrschte seinerzeit ein Kommen und Gehen: Lentisco hatte es hier später mit Christoph Fluck, Oliver Neff, sowie Luigi Minicozzi und Michael Hagmann zu tun.

Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen

Unter Trainer Klaus Gallmann feierte Luigi „Gino“ Lentisco seinen bis dahin größten Erfolg. Der FC Erzingen erreichte in der Saison 2018/19 hinter Meister SV 08 Laufenburg die Relegationsspiele gegen den Tabellenzweiten der Bezirksliga Freiburg, die SG Nordweil-Wagenstadt. „Das war ein unvergessliches Erlebnis“, erinnert sich Luigi Lentisco an die Relegationsspiele im Bleichtal und eine Woche später vor heimischem Publikum.
„Nach dem 2:2 in Nordweil hatten wir fürs Rückspiel eigentlich die besten Voraussetzungen. Doch wir waren zu statisch, ja fast zu ängstlich. Am Ende unterlagen wir mit 1:3 und der Aufstieg war dahin.“ Die beiden Spiele bleiben Luigi Lentisco für immer in Erinnerung: „Die Stimmung war jeweils überragend. Vor so einer Kulisse zu spielen, ist schon etwas Außergewöhnliches. Vor allem zu Hause – wir hatten über 1000 Zuschauer.“

Während der Corona-Zwangspause trat Lentisco kürzer, erholte sich von einem Knorpelschaden im rechten Knie. Doch die Pause währte nicht lange. „Nach einigen Spielen in der 2. Mannschaft bekam ich wieder richtig Lust“, erzählt der 30-Jährige, der seit dieser Runde wieder zum Stamm der ersten Mannschaft gehört.

Als routinierter und verlässlicher Außenverteidiger, der sich immer wieder mit in die Offensive einschaltet, ist der Vize-Kapitän und Stellvertreter von Felix Uhl von großem Wert für das Team von Trainer Georg Isele, der sagt: „Vor allem seine Ballsicherheit und sein starker, linker Fuß zeichnen ihn aus.“
„Wir wollen mittel- bis langfristig wieder in die Bezirksliga. Das ist unser Anspruch und da gehört der FC Erzingen auch hin“, blickt Lentisco mit verhaltenem Optimismus nach vorn. Zusammen mit Musa Celik, dem Bruder von Sportchef und Aktivspieler Isa Celik, trainiert Gino Lentisco zudem die B-Junioren des FC Erzingen. „Der Nachwuchs ist unheimlich wichtig. Ich möchte neben meiner Tätigkeit als Aktiver einen Beitrag leisten und dem Verein etwas zurückgeben“, unterstreicht Lentisco seine Verbundenheit zum FC Erzingen.