Der Südbadische Fußballverband (SBFV) hat angesichts der immer höher steigenden Corona-Zahlen die Reißleine gezogen. Wie Pressesprecher Thorsten Kratzner bestätigte, hat das Präsidium in einer Sitzung am frühen Abend den Schlussstrich unter das Fußballjahr 2021 gezogen.

Das könnte Sie auch interessieren

In Südbaden sind die regionalen Ligen noch nicht komplett in der Winterpause. Zudem hatten die Staffelleiter in Kreis- und Bezirksligen sowie im überregionalen Fußball auch noch Spiele der Rückrunde für zwei Wochenenden im Dezember angesetzt.

Das könnte Sie auch interessieren

Für Unmut bei den Vereinen hatte zuletzt die Entscheidung gesorgt, dass nicht immunisierte Sportlerinnen und Sportler nicht mehr auf die Plätze dürfen. Bis zum 26. November war diesem Personenkreis noch mit einem negativen PCR-Test den Zugang zu Spiel- und Trainingsbetrieb möglich.

Zudem wurden auch die Hürden für Zuschauer höher. Zutritt zu den Sportanlagen hatten nur noch Genesene und Geimpfte mit einem negativen Antigen-Test. Diese 2G-Plus-Regel sorgte dafür, dass bei den Spielen am Wochenende kaum noch Zuschauer auf den Sportplätzen zu sehen waren.

Die Pressemitteilung des SBFV vom 29. November, 19 Uhr, im Wortlaut:

Spielbetrieb geht in die Winterpause

Der Vorstand des Südbadischen Fußballverbandes hat beschlossen, mit dem Spielbetrieb in allen südbadischen Alters- und Spielklassen von der Verbandsliga abwärts vorzeitig in die Winterpause zu gehen.

SBFV-Präsident Thomas Schmidt: „Dass uns die Möglichkeit gegeben war, unter veränderten Rahmenbedingungen weiter Fußball spielen ...
SBFV-Präsident Thomas Schmidt: „Dass uns die Möglichkeit gegeben war, unter veränderten Rahmenbedingungen weiter Fußball spielen zu dürfen, ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Dennoch kann ich hierzu meine Enttäuschung nicht verbergen, dass wiederum eine Entscheidung der politischen Ebene so kurzfristig getroffen und verkündet wird, dass unsere Vereine hier kaum Zeit hatten zu reagieren. Unter diesen nochmals erschwerten Rahmenbedingungen sehen wir es als nicht mehr verhältnismäßig an, weiterhin am Spielbetrieb festzuhalten und halten es für geboten, den Spielbetrieb in die Winterpause zu schicken.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Der Verbandsvorstand des Südbadischen Fußballverbandes sieht eine ordnungsgemäße Durchführung des Spielbetriebes unter aktuellen Infektions-Entwicklungen sowie den weiteren bereits geltenden, sowie zu erwartenden Verschärfungen für den Amateursport als nicht mehr möglich an. Insbesondere die Kurzfristigkeit der Verkündung erst am Freitagabend durch das Kultusministerium hatte am vergangenen Wochenende für viel Unmut und Unverständnis bei den Vereinen und für einige Spielausfälle gesorgt.

SBFV-Vizepräsident Christian Dusch: „Es ist keine einfache Entscheidung für uns, den Spielbetrieb in Südbaden erneut ruhen zu ...
SBFV-Vizepräsident Christian Dusch: „Es ist keine einfache Entscheidung für uns, den Spielbetrieb in Südbaden erneut ruhen zu lassen. Mit Blick auf die staatlichen Vorgaben hatten wir letztlich aber keine andere Möglichkeit. Wie es nach der Ruhephase weitergehen wird, kann man jetzt noch nicht abschätzen. Nach diesem Wochenende dürfte aber klar sein, dass es Auswirkungen auf den Spielbetrieb haben wird, wenn in den Mannschaften viele ungeimpfte Spieler sind.“ | Bild: sbfv

Vor diesem Hintergrund hat der Verbandsvorstand am Montagabend die aktuelle Situation beraten und beschlossen, mit dem Spielbetrieb in allen Alters- und Spielklassen von der Verbandsliga abwärts vorzeitig in die Winterpause zu gehen. Damit werden ab 30. November 2021 keine Spiele mehr durchgeführt und alle noch in 2021 angesetzten und noch nicht absolvierten Pflichtspiele durch den Verband abgesetzt.

Ein etwaiger Trainingsbetrieb unter den in der aktuellen Corona-Verordnung Sport des Landes Baden-Württemberg genannten Bedingungen steht den Vereinen frei. Bereits im September hatte der Verbandsvorstand beschlossen, im Winter 2021/2022 keine Hallenwettbewerbe durchzuführen.

Der Spielbetrieb soll, abhängig von den jeweiligen Rahmenterminkalendern auf Landes- und Bezirksebene im Februar bzw. März wieder starten. Gegebenenfalls auch mit den erforderlichen 2G-Regelungen, sofern diese zu diesem Zeitpunkt noch Bestand haben werden.