Fußball-Landesliga
Vielleicht lag es schon etwas am Fehlen von Sandro Knab, der aus beruflichen Gründen nicht dabei war, dass der SV 08 Laufenburg in der ersten Hälfte nicht so richtig in Schwung kam.
„Wie ein stotternder Motor“, beschrieb SV 08-Trainer Michael Wasmer den Auftritt seiner Mannschaft vor der Pause. „Die Leichtigkeit und die Spielfreude haben gefehlt“, erkannte Wasmer und gab seinen Männern in der Pause wohl die richtige Ansage.
Nach dem Seitenwechsel lief dann auf einmal alles rund, und am Ende freuten sich die Platzherren über einen standesgemäßen 5:0-Erfolg gegen den weiterhin punktlosen SC Wyhl.
Der Reihe nach: Der SV 08 Laufenburg ging nach 24 Minuten in Führung. Der Wyhler Torwart Sebastian Neininger hatte zunächst einen Ball von Halili nur abklatschen können. Der aufgerückte Sebastian Flaig setzte nach und staubte erfolgreich ab.

Danach versäumten es die Gastgeber, ihren Vorsprung auszubauen. Zwei Chancen ließ Sandro D‘Accurso aus. Der „Unglücksrabe“ schlechthin war aber Bujar Halili. Zunächst scheiterte er mit einem Foulelfmeter an Neininger (30.), dann hatte er Neininger schon überlistet und Julian Singer rettete für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie (38.), und schließlich beförderte Halili den Ball nach einer schönen Vorlage von D‘Accurso aus drei Metern alleine vor dem Tor über dasselbe.
Wenn‘s ganz dumm gelaufen wäre, hätten die Gastgeber im Gegenzug sogar den Ausgleich kassiert, doch rettete Torwart Diego Cambero in höchster Not.
Wie verwandelt kamen die Laufenburger aus der Kabine. Vor allem Bujar Halili schoss sich den Frust von der Seele – mit drei Toren. Zunächst besorgte er das 2:0 auf Vorlage von Emanuel Esser, dann staubte er per Kopf zum 3:0 ab. Da hatten sich die Gäste ihrem Schicksal ergeben.
David Jauch beförderte den Ball nach gut einer Stunde ins eigene Tor. Den fünften Treffer zum Endstand erzielte wieder Halili.

„In der zweiten Hälfte haben wir wieder mit mehr Emotionen agiert. Außerdem haben wir uns weniger Fehlpässe geleistet“, freute sich Wasmer über den letztlich hochverdienten Sieg.
SV 08 Laufenburg: Cambero – Zölle, Mendy, Flaig (65. Hackenberger), Schneider – Armenio (54. Willmann), Gläsemann (54. Seidita), Esser, Mathis – B. Halili, D‘Accurso (65. Illmann).
„Wir stehen auch hinten sehr gut“
Mit drei Treffern hatte Bujar Halili (26) vom SV 08 Laufenburg maßgeblichen Anteil am 5:0-Sieg seiner Mannschaft gegen den SC Wyhl. Dabei hatte es noch zur Pause gar nicht danach ausgesehen, dass er in dieser Partie zum „Matchwinner“ für sein Team werden sollte.
Bujar, schon in der ersten Hälfte hätten Sie drei Mal treffen müssen. Wie fühlten Sie sich in der Pause?
Ich hab gedacht, dass alles verloren ist. Es konnte aber eigentlich auch nur besser werden.
Waren die drei Treffer in der zweiten Hälfte eine Trotzreaktion? Der Stadionsprecher meinte: „Der Bujar kann es doch noch“.
Mir ist natürlich schon eine riesige Last von der Schulter gefallen. Der Knoten ist schon beim 2:0 geplatzt.
Am Anfang war das Spiel des SV 08 Laufenburg nicht so flüssig. Lag es daran, dass Sandro Knab diesmal fehlte?
Vielleicht, aber das ist nicht der Hauptgrund. Wir harmonieren im Sturm insgesamt. Bei uns kann auch jeder treffen.
Der SV 08 Laufenburg gilt im allgemeinen als Mannschaft mit einem außergewöhnlich starken Angriff. Wenn es Schwächen gibt, werden die oft der Defensive zugeschrieben.
Das stimmt so nicht mehr. Inzwischen stehen wir auch hinten sehr gut. Die Verteidiger haben mittlerweile mehr Erfahrung und wir haben auch starke Neuzugänge. Und Titel gewinnt man hinten. Mit einer starken Abwehr. Die Null muss stehen.
Also denken Sie an den Meistertitel?
Nein, da denke ich nicht dran. Wir wissen, was wir können. Das müssen wir aber auch abrufen. Ich denke nur von Spiel zu Spiel.
Fragen: Gerd Welte