Fußball-Kreisliga A, Ost: – Manches ändert sich auch nach einer fast neunmonatigen Pause nicht: Der SV BW Murg startet erneut als Top-Favorit in die Saison. Trainer Giuseppe Stabile gibt sich offensiv: „Die Vorzeichen haben sich nicht geändert. Wir wollen aufsteigen.“ Allerdings sieht er seine Elf einer starken Konkurrenz gegenüber. „Geschenkt bekommen wir in dieser Liga nichts“, macht er klar.

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Nach zehn Spieltagen war im vergangenen Herbst Schluss. Corona stoppte den Spielbetrieb. Der FC Weizen, der SV BW Murg und der SV Waldhaus lagen vorn. Stabile und sein Team waren bei einem Spiel weniger als der FC Weizen also auf Kurs, obwohl der Favorit bis dahin schon zwei Mal gestolpert war: beim 1:2 gegen den SV Obersäckingen und 0:1 gegen C.S.I. JR Laufenburg – ausgerechnet in den beiden Nachbarduellen. Stabile war damals richtig sauer.

Solche bösen Überraschungen will er nicht mehr erleben. Deshalb warnt er schon jetzt: „Es wird nicht einfach. Jede Mannschaft strengt sich gegen uns besonders an. Dem müssen wir trotzen.“ Dafür haben die Murger ihren Kader erweitert. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, weiß Stabile. Damit deutet er an, dass es keine Stammplatzgarantie gibt. Vor allem in der Defensive ist Stabiles Team nun breiter aufgestellt. Velibor Radic (SV Obersäckingen), Salvatore Maenza (C.S.I. JR Laufenburg) und der bislang vereinslose Salvatore Munno verstärken die Defensive. Stabile: „Das sind erfahrene Leute.“ Niklas Döbele steht ab September wieder zur Verfügung. Auch vorne hat sich etwas getan. Ersin Demircan kam schon im Winter, Nachwuchsspieler Ibrahim Güler hinterlässt laut Stabile bisher einen guten Eindruck. Trotz allem mahnt der Trainer: „Es gibt keinen Selbstläufer. Aber jeder weiß das.“

Verhaltener Optimismus beim FC Weizen

Wer die hartnäckigsten Verfolger des SV BW Murg sind, lässt sich schwer beurteilen. Vor Abbruch der vergangenen Spielzeit führte der FC Weizen nach einem bärenstarken Start mit nur einer Niederlage. Davon lässt sich der Weizener Trainer Michael Gallmann nicht blenden: „Beim 1:6 in Murg haben wir gesehen, wie schnell man wieder auf dem Boden der Tatsachen landet. Es geht alles wieder bei Null los.“ Ein guter Start sei auch diesmal wichtig.

Bei der Zielvorgabe war Gallmann vergangenes Jahr etwas euphorischer: „Diesmal bin ich verhalten optimistisch.“ Aus gutem Grund: Marc Müllek hat den Verein Richtung SG Riedböhrinen/Hondingen verlassen, Manuel Scherble will es in der Reserve etwas ruhiger angehen lassen. Damit fehlen zwei offensívstarke, treffsichere Spieler. Gallmann: „Wir haben gute Nachwuchsspieler, aber Müllek und Scherble können wir nicht einfach ersetzen.“

Nichtsdestotrotz würde er mit seinem Team gerne wieder vorne mitmischen. Hinter dem SV BW Murg sieht er seine Elf mit drei, vier anderen auf Augenhöhe. Gallmann schätzt die Liga stärker als zuletzt ein: „Es gibt wohl wieder eine Saison, in der jeder jeden besiegen kann. Ich habe vor jedem Gegner Respekt.“ Den Auftakt beim SV Obersäckingen bewertet Gallmann eher mit einem flauen Gefühl: „Es gibt sicher einfachere Aufgaben.“

Thomas Schäfer, Trainer SV Waldhaus: „Unser Ziel ist immer noch der Ligaverbleib.“
Thomas Schäfer, Trainer SV Waldhaus: „Unser Ziel ist immer noch der Ligaverbleib.“ | Bild: Neubert, Michael

18 Punkte nach zehn Spielen, Platz drei. Das war für den SV Waldhaus schon die halbe Miete für das Ziel des Ligaverbleibs. So war das Duell beim FC Weizen eine Woche vor dem Abbruch zum Spitzenspiel geworden. Die Waldhauser verloren mit 0:1 nach großartigem Kampf. Ein Dreivierteljahr später will Trainer Thomas Schäfer den Stand nicht überbewerten: „Nach zehn Spieltagen kann man nicht viel sagen. Unser Ziel ist immer noch der Ligaverbleib.“ Gegen einen erneut guten Start hätte er nichts einzuwenden. Allerdings sind die ersten Aufgaben happig. Seine Elf startet mit einem Heimspiel. Gegner ist der SV 08 Laufenburg II. Dann geht es zum FC Weizen, und eine Woche später ist der SV BW Murg zu Gast. Schäfer: „Das sind richtige Kaliber. Danach wissen wir, wo wir stehen.“

SC Lauchringen will es besser machen

Der Kreis der Favoriten scheint, abgesehen vom SV BW Murg, wieder groß zu sein. Die Liga ist ausgeglichen wie selten zuvor. Somit dürfte es auch im Abstiegskampf eng zugehen. Auch das hat sich gegenüber der vergangenen Saison nicht geändert. Abgeschlagen war zuletzt nur der SC Lauchringen – mit zwei Pünktchen aus zehn Spielen, ohne Sieg. Das will die Mannschaft von Trainer Carmine Marinaro diesmal auf jeden Fall besser machen.