
Fußball-Kreisliga B: – Vorreiter waren ausgerechnet jene Recken, die heiß umkämpfte Lokalderbys gegen den Nachbarverein noch aus ihrer eigenen aktiven Zeit kennen. Doch diese Rivalität ist längst Geschichte. Schon seit bald zwei Jahrzehnten trainieren und kicken die „Alten Herren“ des SV Niederhof und des FC Binzgen zusammen.
Diese Pionierarbeit auf dem Rasen diente den Aktiven als Blaupause. Sie machten seit Sommer 2016 gemeinsame Sache – mit Erfolg auf der ganzen Linie. Nun soll die harmonierende „wilde Fußball-Ehe“ auf eine zukunftsorientierte Basis gestellt werden. Aktive des FC Binzgen und des SV Niederhof wollen am Dienstag Abend einen neuen gemeinsamen Verein gründen, unter dessen Namen ab Sommer 2022 gekickt wird.

Dieser Verein, dessen Namen und Farben, bei der Gründungsversammlung bekannt gegeben werden, dient in erster Linie dazu, den Weg in die sportliche Zukunft zu weisen und den Spielbetrieb auf eine organisatorisch solide Basis zu stellen: „Fußballerinnen, Fußballer sowie die Kinder und Jugendlichen sollen künftig unter einem Dach und unter einem Namen antreten. Nur sie werden Mitglied im neuen Verein“, so Frank Eckert vom FC Binzgen.
Entsprechend werde sich für die Passivmitglieder überhaupt nichts ändern: „Sowohl der FC Binzgen als auch der SV Niederhof bleiben mit ihren Strukturen und Traditionen erhalten.“ Aus diesem Grund sei eine Fusion gar nicht erst verfolgt worden: „Das wollten wir unseren Mitgliedern nicht zumuten“, so Eckert.
Neuer Verein für den Spielbetrieb
Die vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit in den sechs Jahren habe die Vereine zu diesem Schritt bewogen: „Beide Vorstandsgremien sprachen sich einstimmig für den neuen Weg aus“, sieht Eckert eine gesunde Basis für den neuen Club, der ab Sommer die Spielgemeinschaft bei den Männern beerbt und den Frauen in der Landesliga einen neuen Namen gibt.
Verein muss umgehend ins Vereinsregister
„Bis dahin bleibt einiges zu tun“, verweist er auf die anstehende Bürokratie: „Der Verein muss vor der Aufnahme in den Südbadischen Fußballverband vom Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen werden.“ Zudem muss das Spielrecht für alle Spielerinnen und Spieler aller Altersklassen binnen weniger Tage vom SV Niederhof oder FC Binzgen auf den neuen Verein übertragen werden.

Stark orientiert haben sich die Vereine bei der Ausgestaltung ihrer Idee am Landesligisten SG Nordweil/Wagenstadt: „Dort gibt es eine ähnliche Konstellation mit zwei Partnervereinen aus zwei politischen Gemeinden. Das kann sich in vielerlei Hinsicht problematisch erweisen“, verweist Eckert auf unterschiedliche Förderung und Zuschüsse in Laufenburg und Murg: „Deshalb bleiben die Muttervereine für die Verwaltungen die Ansprechpartner.“
Neuer Verein künftig mit drei Vorsitzenden
Die Spitze des neuen Vereins bilden künftig drei gleichberechtigte Vorsitzende. Sie sind jeweils für die Männer, die Frauen und die Jugend verantwortlich. Unterstützt werden sie von einem Kassierer und einem Schriftführer. Den Vorstand vervollständigen die Führungsspitzen, Jugendleiter und Spielbetriebsleiter der zwei Partnervereine.